Deissenberger muss umsatteln

Thomas Deissenberger steht womöglich vor einer der größten Herausforderungen in seiner Laufbahn. Der erfahrene Vermarktungsgeschäftsführer hat sich beim demnächst startenden Radiosender Sport1.FM für die Selbstvermarktung entschieden, obwohl bislang im Unternehmen wenige Kompetenzen bei der Hörfunkvermarktung aufgebaut worden sind. Es ist ein mutiges Unterfangen: Durch die hohen Investitionen ins Live-Programm, die sicherlich nicht gerade günstigen bekannten Sprecher (u.a. Hansi Küpper) und die permanente redaktionelle Aufbereitung müssten diese hohen Kosten aufgrund der ausschließlichen Werbefinanzierung von Constantin-Sport-Marketing wieder eingespielt werden.

Dabei gibt es nicht umsonst für den Hörfunk Spezialvermarkter im Land (RMS), die die spezielle Kundschaft aus dem Effeff kennen. Ein Hörfunk-Spot ist mit einem TV-Werbeeinspieler nur schwer vergleichbar. Ob die typischen Sport1-Kunden, wie etwa ein Bierbrauer, so selbstverständlich auch einen 30-Sekünder fürs Radio aus dem Ärmel zaubern, ist sicherlich zu hinterfragen. Constantin Sport Marketing beschreibt die Herausforderung blumig als „360 Grad-Vermarktung“. Thomas Deissenberger spricht gegenüber Clap Online von einem „logischen Schritt“, Sport1.FM inhouse zu vermarkten. Und er gibt sich kämpferisch angesichts der kommenden schwierigen Aufgaben: „Das bedeutet, dass unsere Mitarbeiter ein ausgeprägtes Markenverständnis und zudem Erfahrungen aus dem klassischen TV und aus den Bereichen Mobile, Online und jetzt auch Audio mitbringen.“ (dh)

Foto: Sport1 / Illu: Clap