Gurlitt-Ausgabe: „Focus“ landet Wirkungstreffer

Lohnt sich dieser ganze Quatsch mit Recherchieren und Investigieren noch? Auf jeden Fall, das zeigt der letzte Scoop des Nachrichtenmagazins „Focus“. Mit der Aufdeckung der Gemälde-Affäre um Kunstsammler Cornelius Gurlitt machte das Nachrichtenmagazin nur eine Woche nach dem Relaunch auf sich aufmerksam und konnte damit auch einen Treffer am Kiosk landen. Rund 80000 Exemplare gingen nach Clap-Informationen aus Vertriebskreisen über die Theke. Das ist kein gewaltiger Sprung, rund zehn Prozent über dem Drei-Monats-Durchschnitt, aber dennoch mal wieder positiver Rückenwind für das in den letzten Wochen wieder etwas stärker unter Auflagendruck stehende Heft. Allerdings verkaufte sich das Gurlitt-Heft damit nicht ganz so gut, wie die Ausgabe 43 mit Boris Becker auf dem Titel.

Viel wichtiger aber noch als die zusätzlich verkauften Hefte ist die nationale und internationale Aufmerksamkeit, die den Münchnern zuteil wurde. Al Jazeera berichtete über die „Focus“-Geschichte, auch Russia Today und natürlich CNN. Man ist wieder wer, das wird auch an dem Zitateranking der PMG deutlich. Demnach konnte sich „Focus“ locker in die Spitzengruppe der meistzitierten Medien einreihen. Mit 220 Nennungen im November zwar hinter dem „Spiegel“ (385 Nennungen), aber weiter vor „Bild am Sonntag“ oder der „Zeit“. Übrigens: Vom „Stern“ ist im Zitateranking weit und breit nichts zu sehen.

(dh) Foto: Daniel Häuser