Ist Jörges noch zu retten?

Eigentlich könnte der „Stern“-Vize von Glück reden. Während der ganze Shitstorm über Markus Lanz nach der Wagenknecht-Sendung hereinbrach, ging Hans-Ulrich Jörges fast straffrei aus der ganzen Debatte. Dabei war der gebürtige Ostdeutsche doch derjenige, der etwas die Contenance verlor und fast beleidigend schwadronierte.

Bei den Medientagen 2013 verblüffte Jörges schon mit seiner laut vorgebrachten These „Print ist tot“. Das verärgerte so einige Verlagskollegen. Denn, selbst wenn die Aussage irgendwann mal zutreffen sollte, saß er da nicht als Vertreter seiner Zunft auf dem Podium? Hinter vorgehaltener Hand war da von unprofessionellem Verhalten die Rede. Und tatsächlich muss man sich fragen, wie weit er sich von seinem Hamburger Verlag entfernt hat, um zu so einer Aussage zu kommen.

Jörges ist einer der ganz wenigen Führungskräfte, die den personellen Kahlschlag im vergangenen Jahr bei Gruner + Jahr überlebt haben. Die Verunsicherung ist immer noch groß. Scheinbar müssen sich Verlagsangestellte massiv Gehör verschaffen, um in den Personalplanungen eine Rolle zu spielen. Oder plant Jörges schon seine Karriere nach der G+J-Karriere?

(dh) Foto: G+J