Die Edel-Reserve der Printbranche

Vom Magazin „Folio“ haben wahrscheinlich die wenigsten schon mal etwas gehört. Doch der Relaunch der Mitarbeiterausgabe des Evonik-Magazins im neuen Tabloid-Format brachte es sogar gestern zu einem Bericht beim Branchendienst Turi2. Das wäre sicher nicht weiter vermeldenswert gewesen, wenn nicht hinter dem Chemie-Heft mit Manfred Bissingers Agentur Bissingerplus einer der bekanntesten Printmacher stehen würde. Und tatsächlich hat dieses Heft des mittlerweile 73-Jährigen (rechts) auch eine redaktionelle Qualität, die für einen Corporate-Publishing-Titel fast zu schade ist: Journalistisch sauber inszenierte Geschichten von der ersten bis zur letzten Seite.

Seit im traditionellen Print-Geschäft eben nicht mehr so viel zu holen ist, arbeiten seit geraumer Zeit viele bekannte oder verdiente Größen der Verlagsbranche im Corporate-Publishing-Business. So leitet beispielsweise Michael Kneissler (links) die Münchner Dependance der Gruner + Jahr CP-Einheit G+J Corporate Editors. Der frühere leitende Journalist bei „Stern“, „Spiegel“ oder „Bunte“ stellte zuletzt mit seiner G+J-Partnerin  Aleksandra Solda-Zaccaro im August das halbjährlich erscheinende „Lamborghini-Magazin“ vor.

Auch der durch den Launch der britischen Magazinmarke „FHM“ bekannt gewordene Verlagsprofi Sven Schrader (Mitte) ist längst im CP-Business angekommen. Er entwickelt und vermarktet mit seinem Unternehmen Premiummedia Publishers und Corporate Editors diverse Unternehmenspublikationen. Zuletzt hat er beispielsweise auch den Audi-Geschäftsbericht verantwortet.

Und so wird wohl in der Fachpresse jetzt noch öfter von CP-Titeln zu hören sein, vor allem wegen ihrer bekannten Macher. (dh)

Fotos: Bissingerplus, Premium Media, Alexander von Spreti