Handelsblatt Clubgespräch mit Ulrich Wilhelm und Alexander Wrabetz, München, 13.3.2018, Foto: Thorsten Jochim

Handelsblatt-Gespräch: Wilhelm lächelt alles weg

Das Setting der Diskussionsrunde hatte das Zeug zum Klassiker. Hans-Jürgen Jakobs war als Top-Medienjournalist und Gastgeber da, der kritische ARD/ZDF-Buchautor Hans-Peter Siebenhaar („Die Nimmersatten“) kam extra aus Wien und dann standen da gleich zwei Intendaten auf der anderen Seite mit Alexander Wrabetz (ORF) und Ulrich Wilhelm (ARD). Vor dem Hintergrund der gerade abgelaufenen „No Billag“-Abstimmung in der Schweiz konnte das Thema („Welche Zukunft hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk“) und die Teilnehmer kaum besser gewählt sein.

Doch die Diskussion wurde recht früh etwas behäbig. Eine mögliche Zusammenarbeit mit den Verlagen wurde heraufbeschworen (Frage: Inwieweit wäre diese überhaupt zulässig?). Und über die fehlenden jungen Zuschauer wurde viel debattiert (Wilhelm: „Wir können uns die Jugend im Gegensatz zu Netflix nicht kaufen“). Nicht viel Neues also. Aber dieser Wilhelm wirkte zumindest trotz der prekären Kommunikationslage um das derzeitige öffentlich-rechtliche System doch recht entspannt.

Wie auf unserem Bild zu sehen schmunzelte er einfach alles weg. Auch bei den Fragen, die ihn durchaus hätten ins Bedrängnis bringen können („Welche Lehren ziehen Sie aus der No Billag-Abstimmung?“) .Vielleicht sollte dieser Wilhelm demnächst anders angepackt werden, auf einer humorvollen Ebene, da scheint der ARD-Frontmann als ehemaliger Regierungssprecher mit allen Wassern gewaschen zu sein. Ein unterhaltsamer Talk mit dem ARD-Vorsitzenden wäre vielleicht genau das richtige Ding. (dh)

Foto: Thorsten Jochim für Handelsblatt