Ganz klar, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Und über einen Jahresrückblick in irgendeiner Form denkt wahrscheinlich jede Print-Redaktion nach. Neu in diesem Jahr ist allerdings, dass etliche große Titel in ein eigenständiges Heft zum Jahresrückblick investiert haben. So zu sehen bei „Stern“, „Spiegel“, „Die Zeit“ und schon seit längerem die „Süddeutsche Zeitung“.
So wird nach Clap-Informationen erstmalig der „Stern“ einen Jahresrückblick neben dem regulär erscheinenden Hauptheft als Sonderheft liefern. Nächsten Samstag soll die Spezialausgabe zu einem Copy-Preis von 4,40 Euro am Kiosk liegen. Das klebegebundene Magazin hat einen Umfang von 132 Seiten. Bereits im letzten Jahr sorgte der „Stern“ übrigens mit seiner regulären Ausgabe zur Jahresrückschau für Aufsehen, wegen einer extravaganten Auswahl der Bilder auf dem Titel.
Auch der „Spiegel“ macht einen Jahresrückblick, nennt das ganze aber „Chronik 2017 – Die Geschichte dieses Jahres“. Konzeptionell gehen die Hamburger bei dem 4,90 Euro teuren Heft auch anders vor als der „Stern“: In der schick bebilderten Sonderausgabe schreiben Redakteure über die großen Ereignisse der vergangenen zwölf Monate und erinnern an die kleinen. Porträtiert werden etwa darin die neuen Präsidenten Donald Trump und Emmanuel Macron.
Auch „Die Zeit“ ist auf einem ähnlichen Sonderausgaben-Dampfer unterwegs und brachte am 4. Dezember erstmals einen großen Jahresrückblick als zusätzliche Ausgabe heraus. Auf 72 Seiten beleuchtet die Extra-Ausgabe aus „ungewöhnlichen Perspektiven“ das Jahr 2017: So schreiben Auslandskorrespondenten in Berlin über ihr Bild von Deutschland. Außerdem beantworteten Prominente wie der SPD-Vorsitzende Martin Schulz einen Fragebogen zu ihrem persönlichen Jahresrückblick.
Am frühesten dran war die „Süddeutsche Zeitung mit ihrem Jahresrückblick, vielleicht etwas zu früh. Seit dem 25. November liegt die Sonderausgabe schon am Kiosk, so konnten dort die dramatischen Ereignisse rund um die Jamaika-Koalition keine große Rolle mehr spielen. Mit Geschichten zu Neymar und Diane Kruger ist sie dafür recht unterhaltsam. Ohnehin hat der Süddeutsche Verlag am meisten Erfahrung mit dem Jahresrückblicken, da die Münchner die Sonderedition schon seit einigen Jahren am Start haben.
Wer macht eigentlich keinen Jahresrückblick? Der „Focus“! Aber das ist bei dieser Invasion sicher leicht zu verkraften. (dh)