Die erste Transsexuelle auf dem Titel hat Florian Boitin viel Aufmerksamkeit in der Presse gebracht. Auch international. Logisch, dass er die ein oder andere Meldung dazu auch auf seinem Facebook-Kanal streut, den er immer eifrig befüllt. Ein Link zu einer Geschichte zu Giuliana Farfalla wurde ihm nun wahrscheinlich zum Verhängnis. Der Social Media-Riese sperrte Boitins Account vor kurzem überraschend grußlos. „Drei Tage hatten mich die Sittenwächter von Facebook geblockt. Sollte wohl zur Besinnung kommen. Die Transgender-Debatte um die aktuelle ‚Playboy‘-Ausgabe war dann doch zu heiß für die Netzpolizei aus dem Silicon Valley“, schrieb Boitin auf seiner Facebook-Seite.
Was genau zu der Sperrung führte, ließ sich bis zum heutigen Tage allerdings nicht ermitteln. War es vielleicht das neue „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“, dass zu neuer Unsicherheit führt und Facebook vor eine Mammut-Aufgabe stellt? Auf jeden Fall muss Botin wohl genauer überlegen, welche „Playboy“-Bunnys er demnächst posten wird. „Die Unsicherheiten werden immer größer. Facebook kann scheinbar bei manchen Feinheiten nur schwer unterscheiden: Was ist zum Beispiel eine Beleidigung und was ist Satire? Das ist eher ein intellektuelles Problem“, sagt Boitin, für den Facebook auch beruflich ein wichtiges Kommunikationstool ist.
Nach der Sperrung postete der „Playboy“-Chef wie zum Trotz eine blanke Brust – allerdings nur gemalt. „Achtung Facebook: Kunst!“, schrieb er dazu. Diese kleine Provokation ließ Facebook allerdings durchgehen. (dh)