Relaunch: „Focus“ wird jetzt auch ein bisschen „Spiegel“

Montag ist bekanntlich „Focus“-Tag, und der nächste wird ein besonderer – wie Clap exklusiv erfahren hat: Mit der geplanten Titelgeschichte „Das Herz“ drückt Chefredakteur „Dr. med. h.c.“ Jörg Quoos am 28. Oktober seinen Stempel auf. Mit einem umfassenden Relaunch wird er dem Magazin einen neuen Anstrich verpassen. Der Neustart wurde komplett mit einer externen Agentur durchgezogen. Die Berliner (!) Agentur Kircher Burkhardt verpasste dem Münchner Titel einen auffälligen weißen Rand auf dem Cover. Da werden Wolfgang Büchner und Nicolaus Blome an der Ericusspitze aufhorchen, und könnten das als Kampfansage verstehen. Der „Spiegel“ hat bekanntlich einen orangenen Rand.

Das ganze Heft aber ist ein struktureller und inhaltlicher Neustart. Neu ist unter anderem, dass jedes Ressort eigene Nachrichtenseiten bekommt, die kleineren Geschichten am Anfang des Hefts entfallen komplett. Die Designer haben sich außerdem wohl auf die Farbe Blau eingeschossen, ein völlig neuer Stil im Heft. Aber auch sonst ist der „Focus“ kaum wiederzuerkennen. Möglich machen das unter anderem neue Headline-Schriften. Seit seiner ersten Stunde bei „Focus“ drängt Jörg Quoos angeblich auf einen Relaunch. Der letzte, Anfang 2010, geriet in Verruf, weil Übervater Helmut Markwort noch vor der Ankunft des damaligen neuen Chefredakteurs Wolfram Weimer einen Neustart des Heftes vollzogen hatte. Nun aber hatte Weimers Nachfolger immerhin genügend Muse, während seiner Amtszeit mit einer externen Agentur das Heft weiterzuentwickeln.

(Daniel Häuser) Illu: Bulo