Kuppek: „Test Bild hat mit meinem Entwurf nicht mehr viel zu tun“

Am nächsten Freitag kommt bekanntlich Springers Großangriff auf die etablierten Testmagazine „Stiftung Warentest“, „Ökotest“ & Co. Die erste Ausgabe von „Test Bild“ hat eine Druckauflage von 300.000 Exemplaren. Vor über zehn Jahren plante Springer schon einmal mit einer ausgedehnteren Redaktion eine „Test Bild“. Wohl etliche Nummern größer. Ideengeber damals: Harald Kuppek, der Erfinder von „Computer Bild“ und „Audio Video Foto Bild“. Allerdings trennte sich Springer damals von Kuppek, die Entwürfe für das Produkt verschwanden in der Schublade. Nach über zehn Jahren nun die überraschende Kehrtwende. „Die neue Test Bild hat aber mit meinem Entwurf von damals nicht mehr viel zu tun“, sagt Kuppek heute morgen am Telefon gegenüber Clap.

Vor allem inhaltlich hatte er eine andere Auseinandersetzung mit den Produkten im Sinn und sehr hohe redaktionelle Ansprüche. Kuppek wollte beispielsweise auch Autos testen. Der Abgasskandal wäre vielleicht schon viel früher rausgekommen, scherzt Kuppek. 2006 wäre es seiner Meinung nach außerdem etwas leichter gewesen, ein Printprodukt wie die „Test Bild“ auf dem Zeitschriftenmarkt zu lancieren. Wohl deshalb sei das Ziel mit einer verkauften Auflage von rund 100.000 Exemplaren von Springer vergleichsweise niedrig angesetzt. Dennoch, Kuppek verfolgt den Start der neuen Zeitschrift mit Freude und Interesse: „Ich wünsche der Hamburger Redaktion alles Gute“. Kuppek selbst hat sich mittlerweile aus dem Mediengeschäft nach einer Krankheit zurückgezogen. Er lebt derzeit in einem kleinen Ort bei München und genießt die Zeit, sozusagen als Medienrentner. (dh)