Winters Neustart: „Hier ist nichts am Reißbrett entstanden“

Nun ist es da, das lang erwartete Comeback des Medienfachmanns Wolfram Winter. Nach der Bekanntgabe, dass er in den Vorstand der Agentur Heller & Partner einzieht, kamen in dieser Woche anlässlich seiner Berufung über 100 Leute zusammen. Mit dabei eine Reihe von bekannten Weggefährten wie beispielsweise Mainstream Media-Chef Gottfried Zmeck oder „GQ“-Chefredakteur Tom Junkersdorf. Und – nicht so selbstverständlich – auch Sky-CEO Carsten Schmidt, der auch eine Rede mitgebracht hatte. Clap traf am Rande den frisch gebackenen Vorstand für ein Interview.

Herr Winter, Sie haben eine lange Medienkarriere hinter sich. Nun wechseln Sie, für einige überraschend, zur Agentur Heller & Partner. Was reizt Sie an einem Engagement in einer Agentur?

Stephan Heller, der seine Agentur vor 37 Jahren gegründet hat, also zu einem Zeitpunkt wo ich gerade mal volljährig wurde, besitzt eine tolle Mischung aus Erfahrung, Souveränität, und Fokussierung. Davon profitiere und lerne ich, mit Stephan als Inhaber und CEO, und einem ebenso erfahrenen Aufsichtsrat. Außerdem ist die Bandbreite der Wirtschaftsunternehmen, die sich hier beraten lassen, so vieldimensional, daß es einfach Spaß macht, hier arbeiten zu können.

Ihr neuer Arbeitgeber ist in der Münchner Politik stark verdrahtet. Werden Sie künftig ihre Medienkontakte nutzen, um die Politik stärker mit der Kommunikationsbranche zu vernetzen?

Ich werde prinzipiell nutzen, was ich habe, um hier erfolgreich zu sein. Heller & Partner hat in der Tat ein bemerkenswertes Netzwerk, was mir demonstriert hat, wie professionell hier gearbeitet wird – das geht aber weit über die Politik hinaus.

Die Agentur bietet beispielsweise als Leistung „Intensivkommunikation“. Was ist darunter zu verstehen?

Stephan hat diesen Begriff selbst entwickelt, geprägt aus seiner langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Kunden. Kommunikation ist kein Beiwerk, sondern muß strategisch aufgesetzt sein, um so Einfluss zu haben auf das was man sagen will und was nicht. Ein wahrlich intensiver Prozess, der auch nie aufhört.

Neben ihrer neuen Tätigkeit fördern Sie ein Projekt einiger ihrer ehemaligen Studenten von der Macromedia Hochschule. Waren das ihre „Lieblingschüler“?

Jan Gallasch und Tobias Hermann waren in jedem Fall vom ersten Tag an auffällig, im positiven Sinn. Als Gründer ohne grossen Hintergrund oder Erfahrung haben sie mit Pictures in a frame eine Produktionsfirma erfolgreich in den Markt eingebracht, was ich sehr bewundere. Ihre Beharrlichkeit war in ihrer Zeit als Studenten in meinen Vorlesungen war  manchmal anstrengend, hat mir aber nicht geschadet! Und ihnen erst recht nicht!

Hätten Sie sich aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen auch vorstellen können, mit einem eigenen Vorhaben in die Selbstständigkeit zu gehen?

Es ist ja ein interessanter Cocktail entstanden, den ich nicht geplant hatte. Mit Stephan Heller habe ich eine ebenso persönliche Beziehung, wie mit meinen anderen Engagements, hier ist nichts am Reißbrett aus entstanden. Ich bin sehr dankbar, mit Menschen zusammen arbeiten zu dürfen, die das auch wollen!

 

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Mit diesem Mann wird Winter künftig eng zusammenarbeiten: Agenturboss Stephan Heller.

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Umarmung 1: Ex-Sky-Kollegin Elke Walthelm.

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Umarmung 2: HFF-Präsidentin Bettina Reitz

 

 

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Umarmung 3: Nach der Rede von Sky Deutschland CEO Carsten Schmidt.

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Übernahm die Choreographie: Anna-Katharina Heller von der Heller Publishing Group (dritte von rechts).  

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Seltenes Zusammentreffen: Ingo Müller („FAZ“), Lars Wagner (Playmobil), Andreas Fünfgeld (Media5)

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Print und TV beisammen: Tom Junkersdorf (Condé Nast), Carsten Schmidt (Sky), Gottfried Zmeck (Mainstream Media)

Interview: Daniel Häuser

Fotos: Alexander von Spreti