Ab nächster Woche Mittwoch bekommt die Schlagerwelt ein eigenes Magazin. „Hossa!“ heißt der neue Titel, der mit seinem Namen auf das berühmte Lied „Fiesta Mexicana“ von Schlagerlegende Rex Gildo abzielt. Der neue Titel kommt nicht etwa aus einer typischen Schlagerhochburg, sondern vom Saarbrücker Verleger Patric Knittel, der bereits drei andere Zeitschriften rund um Musik und Kultur sein Eigen nennt.
Das Heft kommt in einer Auflage von 45.000 Exemplaren in den deutschen, österreichischen und schweizerischen Handel, der Copy-Preis liegt bei 4,50 Euro. Am Ballermann werden sich die Urlauber freuen, beliefert wird extra sogar die Urlauberinsel Mallorca. Michi Jo Standl, leitender Redakteur und zusammen mit Knittel Entwickler des Konzeptes hat aber ein inhaltliches Anliegen mit dem neuen Titel. Bislang berichten vor allem Yellow-Titel mit allerlei Klatsch und Knatsch über die Schlagerwelt. „Davon werden wir uns weit weg bewegen. Wir wollen vor allem mit journalistisch gut recherchierten Beiträgen punkten“, sagt Standl zu Clap. Auch deswegen hat das Heft einen künstlerisch anmutenden Schwarz-Weiß-Look.
„Hossa!“ sei also vor allem ein Musik- und People-Magazin, dass es in dieser Form bislang noch nicht auf dem Markt geben würde. Und die Schlagerbranche habe diese Art der seriösen Berichterstattung längst nötig, meinen die Macher aus dem Saarland. Genau so wie das eben andere etablierte Musiktitel mit den unterschiedlichen Musikrichtungen Rock, Pop und Metal mit anderen Magazinen aufbereiten. Standl meint, es wäre ein Fehler, Schlager immerfort zu belächeln, die neue Herangehensweise würden vor allem die Fans goutieren. Deswegen gibt es auch etliche Experten an Bord: Chefredakteur ist Michael Humboldt, der als Schlagertexter schon für Schlagerheroen wie Andy Borg geschrieben hat.
Und zur Feier des Tages noch dieser Ohrwurm:
Übrigens: Der Text von „Fiesta Mexicana“ stammt von Michael Holm und die Musik von Ralph Siegel. Die Idee für den Ruf „Hossa!“ kam aber Ralph Siegel während der Produktion. „Hossa“ ist ein Kunstwort und ist angelehnt an den mexikanischen Freudenruf „Hussa“. Da es ein Kunstwort ist, gab es im Verlag Bedenken wegen des Urheberrechts. Deswegen hatten die Saarbrücker sogar Ralph Siegel kontaktiert. Der fand es „lustig“, dass ein Magazin mit dem Titel „Hossa!“ erscheint und hat an die Meisel Musikverlage in Berlin verwiesen. An den Verlag hatte er die Rechte abgetreten. Und von den Hauptstädtern haben die Saarbrücker die offizielle Genehmigung bekommen. Nun gibt’s „Hossa!“ als Magazintitel. (dh)
Foto: Devil Inc.