„ADAC Motorwelt“: Komplettauftrag geht an externen Dienstleister

Im September letzten Jahres wurde bekannt, dass bei der auflagenstärksten Zeitschrift Europas eine tiefe Zäsur kommen wird. Ab 2020 soll das Magazin nur noch vier Mal im Jahr erscheinen und nicht mehr im Briefkasten landen. Nun ist klar, welches Konzept hinter den Maßnahmen steht. Nach Clap-Informationen wird ein externer Dienstleister den Komplettauftrag für das Heft übernehmen.

Demzufolge soll das externe Unternehmen die Produktion, Herstellung, den Druck sowie Vermarktung und Vertrieb der „ADAC Motorwelt“ ab dem Jahr 2020 übernehmen. Und zwar unter dem neuen strategischen Namen „ADAC Motorwelt Premium“. Ein Sprecher bestätigt diese Pläne: „ADAC Präsidium und Verwaltungsrat haben im Dezember 2018 beschlossen, das Konzept‚ ‚Motorwelt Premium 2020‘ umzusetzen.“ 

Als favorisiert gilt für den Auftrag ein Corporate Publisher aus München. Genannt wurden Clap unter anderem die Unternehmen Gruner + Jahr sowie Burda. Auf jeden Fall läuft gerade eine diesbezügliche Ausschreibung in der ersten Jahreshälfte 2019. In diesem Jahr erscheint im übrigen die „ADAC Motorwelt“ noch mit zehn und nicht mit zwölf Ausgaben. Weiter in der bisherigen millionenfachen Auflagenstärke.

Für die „ADAC Motorwelt Premium“ im Jahr 2020 sind, wie berichtet, vier Ausgaben pro Jahr geplant. Der ADAC aber will dabei vor allem Premium-Qualität in jeder Hinsicht vom neuen Dienstleister. Das gilt auch für den inhaltlichen Bereich, der mit einem Regional-Supplement aufgewertet werden soll. An dem Konzept mit der Distribution des Heftes über ADAC-Geschäftsstellen und anderen Point of Sales wird weiter gearbeitet.

Doch wird die Motorwelt dann nach wie vor die auflagenstärkste Zeitschrift Europas bleiben? Sie wird auf jeden Fall mit den neuen Vertriebsmodell erheblich eingedampft. Doch, wie Clap erfahren hat, es sollen weiterhin fünf Millionen Hefte gedruckt werden.

Und was bedeutet das für das bisherige Redaktionsteam rund um Chefredakteur Martin Kunz? Darüber gibt es noch keine abschließenden Informationen. Aber sicherlich ist es eher unwahrscheinlich, dass diese allesamt zu dem neuen Redaktionsteam wechseln werden. (Daniel Häuser)

Foto: Alexander von Spreti