Klusmann geht nicht unter die Newsletter-Schreiber

Mittlerweile haben fast alle relevanten Chefredakteure ihre eigenen Newsletter. Von Lorenz Maroldt bis Sven Afhüppe. Anders als sein Vorgänger Klaus Brinkbäumer aber schreibt Steffen Klusmann beim „Spiegel“ keinen. Aber es überrascht auch nicht, er hat gerade alle Hände voll damit zu tun, die historische Wende beim Spiegel zu meistern: die Verschmelzung von Print- und Online-Redaktion. Außerdem fühlt er sich im politischen Berlin nicht so zu Hause wie etwa Brinkbäumer.

Seit ein paar Tagen steht fest, dass Melanie Amann und Martin Knobbe den wichtigsten Newsletter des Nachrichtenmagazins schreiben werden. Beide sind seit Anfang des Monats Februar die neuen Leiter des Hauptstadt-Büros des „Spiegel“ in Berlin. Außerdem werden wohl die beiden Politikchefs von Spiegel Online, Sebastian Fischer und Philipp Wittrock, sowie der Autor Markus Feldenkirchen und die Leiterin des Social-Media-Ressorts, Ayla Mayer, für den politischen Newsletter schreiben. Welche Rolle Hauptstadtmann Dirk Kurbjuweit in Berlin spielen wird, bleibt momentan noch offen.

Es soll wohl auch eine inhaltliche Neuausrichtung geben, die Berliner wollen offensichtlich noch eine breitere Zielgruppe erreichen. Im Vorwort zum ersten „neuen“ Lage-Newsletter schreibt Melanie Amann: „Ein besorgtes Mitglied unserer Chefredaktion erinnerte mich daran, dass „Die Lage“ nicht nur für die Freaks der Berliner Hauptstadtpolitik interessant sein sollte, sondern auch für normale Menschen.“ Wen sie damit meint? Nicht nur den Rechtsanwalt in Bielefeld oder die Bank-Filialleiterin in Xanten, sondern auch den Kfz-Mechaniker aus Stuttgart oder die Kindergärtnerin aus Riesa. Zumindest deutet sie das in ihrem Vorwort an. (dh)