VokDams will KI-Revolution auf Events

Gestern wurde bekannt, dass Axel Springer seine beiden Podcasts „Ronzheimer“ und „FC Bayern Insider“ mit Hilfe der KI von Eleven Labs auch in englischer Sprache anbietet. Eleven Labs ist ja mittlerweile ein sehr bekannter Audio-KI-Service, den viele Influencer auf der ganzen Welt vor allem auf TikTok nutzen. Der ganz große Wurf in Sachen KI ist das sicher noch nicht. Aber die Suche nach verwertbaren KI-Lösungen für die Kommunikationsbranche geht natürlich weiter.

Eine bemerkenswert neue Idee, die seit kurzem im Einsatz ist, hat beispielsweise die Agentur VokDams. Oftmals werden ja auf den unzähligen Business-Events hunderte von Fotos geschossen. Viele davon werden aber links liegen gelassen und nicht weiter verwertet. Die Agentur hat sich gefragt, ob das so bleiben muss und welches Potenzial die vielen ungenutzten Veranstaltungsfotos bieten. Die Lösung – die Event-Besucher müssten Fotos auf eine möglichst effiziente Weise bekommen. Und zwar diejenigen, auf denen sie selbst zu sehen sind.

„Welches Bild interessiert einen nach einer Veranstaltung am meisten? Das eigene. Genau hier setzt die Vok Dams KI-Fotoanwendung an, indem sie die einzelnen Veranstaltungsgäste in Sekundenschnelle auf den Bildern erkennt und herausfiltert“, sagt Colja Dams CEO, VOK DAMS Events & Live-Marketing zu seiner Idee. Er glaubt, dass mit so einer Lösung die Regeln der Eventfotografie neu geschrieben werden könnten. Dass die Personenerkennung via KI erstaunlich gut funktionieren kann, hat die KI-Anwendung PimEyes ja tatsächlich hinlänglich gezeigt

Aber wie funktioniert das in der Praxis bei VokDams? Für die Masse der Bilder, die auf einem Event entstehen hat die Agentur Event-Fotografen mit Schwerpunkt People eingebunden. „Und dann kommt unsere KI ins Spiel“, so Dams. Die VokDams KI-Foto-App Relivo wird zunächst einfach auf das Smartphone geladen und dann über ein Kabel mit der Kamera des Fotografen verbunden. Sobald die Verbindung hergestellt ist, lädt die Anwendung die aufgenommenen Bilder live in die Cloud hoch. Und so könnte das beispielsweise aussehen:

Während der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden dann einen QR-Code, den sie einfach mit ihren Smartphones scannen können. Dieser Code führt dann zu einer Website, auf der sie ein Selfie von sich machen können. Die KI-Foto-Anwendung analysiert die Bilder in wenigen Sekunden und wählt diejenigen aus, auf denen die Benutzer zu sehen sind. Die Teilnehmenden erhalten sofort ihre personalisierte Fotogalerie und müssen somit nicht mehr endlos durch die gesamte Fotogalerie scrollen. Ihre Bilder können sie dann durchsuchen, herunterladen und sogar direkt über soziale Medien teilen. “Dies ermöglicht es den Teilnehmenden, ihre Lieblingsmomente von der Veranstaltung sofort zu erleben und zu teilen.”, sagt Colja Dams zu Clap. 

Das Ganze ist keine komplette Eigenentwicklung der weltweit tätigen Agentur –  gesetzt wird auf bestehende KI-Engines, also ist es eine White Lable-Lösung. Anders macht es auch keinen Sinn: Die Entwicklung sei mittlerweile aber so rasant, dass schon drei mal die dahinter liegenden KI Modelle gewechselt werden mussten.

Es geht derzeit fast unglaublich schnell weiter nach vorne in der KI-Entwicklung und die Möglichkeiten seien deshalb für die Event-Foto-KI noch lange nicht ausgereizt: „Die KI lernt. Sie versteht den goldenen Schnitt, die Regel der Drittel. In Zukunft wird sie erkennen, welche konkreten Bilder des einzelnen Teilnehmenden für ihn besonders interessant sind. Wenn ich eine Vielzahl von Bildern abwähle, auf denen ein Teilnehmer gerade eine Gabel im Mund hat, erkennt die KI, dass diese Momente weniger bedeutend sind und priorisiert entsprechend andere, interessantere Aufnahmen“, so Dams. 

Foto: Relivo/Vok Dams