Nach DAZN-Deal: Discovery stellt Bundesliga-Formate ein

Die Sublizenzierung der Bundesligarechte von Discovery an Dazn zieht noch weitere Konsequenzen nach sich. Es ist nicht damit getan, dass es im TV und im Eurosport-Player keine Spiele mehr geben wird. Auch die Berichterstattung rund um die Bundesliga-Fußballspiele wird es künftig nicht mehr geben. 

So werden die beiden Sendungen „Mann gegen Mann – Das Bundesliga-Duell“,  eine Sendung, die unter anderem eine komplette Vorschau auf das kommende Bundesliga-Wochenende bot,  und „Stream Team“ aus dem Programm gestrichen. Für „Mann gegen Mann“ engagierte Discovery im vergangenen Jahr die bekannte Sportmoderatorin Anna Kraft, die für die neue Sendung direkt vom ZDF gekommen war. In Mainz arbeitete sie unter anderem für das „Aktuelle Sportstudio“.

Ob es für die 33-Jährige nun bei Eurosport weiter geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Der Sender bietet noch viele andere Live-Events, für die sie zum Einsatz kommen könnte. So werden die Olympischen Sommerspiele im Jahr 2020 von Eurosport übertragen. Für die Ex-Leichtathletin könnte das durchaus eine spannende berufliche Perspektive sein. Das erzählte sie im Clap-Interview auf den vergangenen Medientagen. Bei Discovery heißt es, zu den Personalien gäbe es in Kürze Gespräche. 

Das Bundesliga-Abenteuer ist für Discovery auf Sicht auf jeden Fall erstmal beendet. Es war aber mal ganz interessant zu hören, wie der Eurosport-Tennis-Experte Matthias Stach etwa das Freitagabend-Duell Düsseldorf gegen Dortmund kommentierte. Er wird sich sicher wieder beim Sender auf andere Sportarten konzentrieren, ebenso wie Birgit Nössing und eventuell Jan Henkel, die auch für Bundesliga-Fußball im Einsatz waren. 

So einen richtigen Gewinner aber scheint es aus dem aktuellen Rechtedeal nicht zu geben. Das wurde auch in Experten-Gesprächen deutlich, die Clap in dieser Woche führte. Auch Dazn stehe nun nicht automatisch besser da. Da nicht bekannt gegeben worden ist, wieviel Dazn für die Rechte an Discovery bezahlt hat, kann es auch gut möglich sein, dass die Sublizenzierung gar kein so schlechter Deal für Discovery-Chefin Susanne Aigner-Drews gewesen ist.

Schließlich mussten die Ismaninger von Dazn auch die Premiere League-Rechte für die kommende Saison an Sky Deutschland abtreten. Es muss sich erst noch herausstellen, was für die Zuschauer interessanter ist, welche Pay-TV-Rechte wertvoller sind. Ein Freitags-Bundesligaspiel zwischen Hoffenheim und Paderborn oder ein Nachmittagsspiel zwischen Chelsea und Wolverhampton am Sonntag? Naheliegend aber ist, dass die Premiere League spätestens nach dem Gewinn der Champions League von Liverpool mit Jürgen Klopp an Schauwert gewonnen hat. (dh)