Wer sich die heutige Medienlandschaft genau anschaut, fragt sich mitunter, warum der oder diejenige auf diesem oder jenem Posten hockt. Die Lösung ist so einfach wie frustrierend: Headhunter. Wollen auch Sie trotz chronischen Teilversagens Ihre weitere Karriere absichern? Dann lesen – und befolgen – Sie ganz genau folgende Ratschläge, die wir mit einem hoch spezialisierten Expertenteam für Sie erarbeitet haben:
1. Lassen Sie sich vor allem im Sales- und Marketingbereich nieder. Hier ist die Fluktuation am höchsten und die Austauschbarkeit am größten.
2. Entwickeln Sie ein Wurstigkeitsgefühl gegenüber Standorten. Selbst in Industriegebieten lässt es sich gut leben und arbeiten – wenn klar ist, dass das ohnehin nur vorübergehend ist.
3. Achten Sie darauf, dass in den Branchenmeldungen unbedingt die Gähn-Formulierung „in gegenseitigem Einvernehmen“ zu lesen ist. Ein Headhunter hat es dann umso leichter, sie als fein schmeckendes Frisch- statt geschäftlich verdorbenes Gammelfleisch weiterzuverkloppen.
4. Bemühen Sie sich, auf Ihren „Abschiedsfotos“ immer Ihr bestes „Ich hab nichts gemacht“-Lächeln aufzusetzen. Die Branche wird es Ihnen schnell verzeihen, dass Sie tatsächlich nichts gerissen haben.
5. Wenn sich etwa jemand mit dem Namen „Hürlimann“ bei Ihnen vorstellt, sagen Sie bitte nicht: „Ach der mit den lustigen Zeichnungen?!“
6. Denken Sie dran: Je größer der Scheiß ist, den Sie in Verlagen oder Sendern bauen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie schnell wieder einen anderen Job gefunden bekommen. Schließlich scheinen Sie ja einen hohen Wirkungskreis zu haben.
7. Seien Sie ein Mann! Frauen werden tatsächlich nicht ganz so oft weitervermittelt.
8. Bleiben Sie nie irgendwo länger als 24 Monate. Geben Sie Ihrem Headhunter von Anfang an das Gefühl, dass Sie vorhaben, jobmäßig in der Dauerrotation sein zu wollen. Das sichert beiden Seiten gute Geschäfte.
9. Vergessen Sie nie: Der Job an sich ist völlig egal. Egal, wie mies es gerade läuft. Ihr Headhunter bringt Sie vielleicht schon nächste Woche irgendwo anders hin. Abfindung gibt’s obendrauf!
10. Geben Sie sich nicht mit dem gemeinen Fußvolk im Unternehmen ab. Bindungen erschweren nur Ihr gutes Verhältnis zum Headhunter.
(Red) Illu: Bulo