Drei Jahre lang arbeitete die neue Stern-Chefin Anna-Beeke Gretemeier (links im Bild) an einem eigenen Startup, indem sich alles um Adventskalender drehte. Gretemeiers Kalender hatte den Anspruch, etwas Besonderes zu sein.
Gemeinsam mit ihrer früheren Studienkollegin Claudia Weingärtner, die heute Chefreporterin bei „Bild“ ist, wollte sie nicht weniger, als den Adventskalendender neu erfinden. „Das war die aufregendste Zeit meines Lebens“, sagt sie heute. Statt Papier-Türchen aufzuklappen, hinter denen man Schoko-Happen vermutet, lagen die Geschenke bei der Adventskiste allesamt in einer Kiste.
Die Idee funktionierte 2012 sogar besser als gedacht. Weil es so viele Vorbestellungen gab, mussten bereits im Hochsommer die Geschenke verpackt werden. Kunden konnten die Kiste individuell bestücken. Die ganze Familie war dafür im Einsatz. Doch Gretemeiers journalistische Karriere lief weiter und der Sonderurlaub war aufgebraucht. Irgendwann musste sie sich entscheiden: entweder Karriere in den Medien oder Startup-Unternehmerin. Als ausgebildete Journalistin fiel ihr die Entscheidung dann 2014 nicht mehr so schwer im Journalismus zu bleiben. Wohl auch deshalb, weil es so viele Nachahmer gegeben hat, die den beiden jungen Startup-Unternehmerinnen das Leben schwer gemacht haben. Die Adventskiste gibt es aber immer noch, einer der Nachahmer hat Gretemeiers und Weingärtners Unternehmen aufgekauft.
Die Startup-Erfahrung war hilfreich für Gretemeier, „hätte ich die Adventskiste nicht gemacht, wäre ich wahrscheinlich nie soweit beruflich gekommen“, sagt sie am Clap-Telefon. Adventskalendertürchen macht sie aber derezeit keine auf, mit ihrer Familie verbringt sie die Tage vor Weihnachten in Schweden. (dh)
Foto: Adventstkiste