Seven One Media, der Vermarkter von ProSiebenSat.1, war 2016 in den Bereich Digital Out-of-Home vorgestoßen und bot mit einem eigenen Unternehmen seither alle Kanäle, auf denen Bewegtbildwerbung laufen kann, aus einer Hand an. Doch das Unternehmen 7Screen wird in der bisherigen Form nicht fortgeführt.
Das ProSieben-Tochterunterunternehmen steht offensichtlich vor umfangreichen Veränderungen, wie Clap exklusiv erfahren hat. Nachdem die DooH-Vermarktungstochter vor einigen Wochen den wichtigen Partner Cittadino verloren hat wird nunmehr geprüft, welche Zukunft das Unternehmen bei ProSiebenSat.1 haben wird. Doch die Ansage aus dem Unternehmen ist seit gestern Abend klar: „Wir werden 7Screen in der bisherigen Form nicht weiter führen“, so eine Sprecherin.
Allerdings steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, ob der Markenname 7Screen behalten wird für die verliebenen operativen Tätigkeiten. Die Anzahl der vermarktbaren Screens sank mit dem Verlust von Cittadino von rund 8000 auf 1200. Die Tochter der Tank & Rast-Gruppe waren ein wichtiger Baustein für 7Screen und verfügte über Werbeflächen an Tankstellen, Raststätten, Flughäfen, Einkaufszentren und Innenstädten im Angebot. Nun wird erstmal nicht weiter investiert ins DooH-Geschäft.
7Screen hat zwei Geschäftsführer: Jan Schwark (links im Bild) und der erst von Serviceplan im Jahr 2018 gekommene Stefan Krötz. Beide sollen, ebenso wie die rund 15 anderen Unterföhringer Mitarbeiter, nach Möglichkeit an anderer Stelle im Unternehmen unterkommen: „Wir möchten die Vermarktungskompetenz der 7Screen-Mitarbeiter gerne im Unternehmen behalten und versuchen die Kollegen, wo möglich, auf andere Positionen zu vermitteln“, heißt es offiziell. Nachdem nun Cittadino zu Goldbach wechselte, sind wohl aber bereits auch auch einige 7Screen-Mitarbeiter in diese Richtung abgewandert.
Als Komplettabsage an DooH will ProSiebenSat.1 die Entscheidung aber nicht wissen. „Für uns ist das weiterhin ein strategisch interessantes Geschäftsfeld und wir schließen nicht aus, hier irgendwann in anderer Form wieder tätig zu werden.“ Die Blickrichtung liegt aber derzeit klar anderweitig: Die Unterföhringer wollen das Produktportfolio im Bereich Addressable TV weiter konsequent ausbauen. „Beim Thema Adressable TV sind wir bereits heute Innovationsführer“, so das Unternehmen. Zudem wird der Fokus weiterhin auf den Ausbau der Digitalreichweite gesetzt. Vor kurzem wurden die Vermarktungsmandate für Spox.com, Goal.com und Sportal.de gewonnen. (Daniel Häuser)
Foto: ProSiebenSat.1