Insbesondere wegen der abfälligen Äußerungen von Mathias Döpfner über Ostdeutsche ist bei Springer mal wieder Feuer unterm Dach. Es irritiert tatsächlich: Als früherer Chefredakteur der Intellektuellen-Zeitschrift „Wochenpost“ aus Ostdeutschland muss er die mentale Einstellung zwischen Bautzen und Rostock eigentlich besser kennen. Etwas weniger Beachtung fanden dagegen seine Bemerkungen hinsichtlich Umweltpolitik („Ich bin sehr für den Klimawandel“). Auch Welt-Herausgeber Stefan Aust ist allerdings an dieser Stelle überraschend nah an der Döpfner-Linie.
Am Wochenende werden die AKWs abgeschaltet in Deutschland. Und derzeit ist der frühere „Spiegel“-Chefredakteur auch deshalb ein gefragter Gesprächspartner bei Welt TV wegen der Umweltpolitik der Bundesregierung. Aust war ja schon länger bekannt als Gegner der Windkraftanlagen. Schon 2010 bemerkte die „Süddeutsche Zeitung“: „So hat der Pferdenarr nie bestritten, einen positiven Artikel über Windkraft nicht gedruckt, stattdessen aber eine Windrad-Tirade ins Blatt genommen zu haben – Aust gilt als scharfer Gegner von Windrädern in der Umgebung seiner Koppeln.“
Nun sorgte ein ganz spezieller Auftritt bei Welt TV in letzter Zeit für Aufmerksamkeit. Das „Welt“-Live-Interview zum Thema Energiewandel ist bei TikTok & Co. ein viraler Hit geworden. Mehr noch – es läuft dort in Dauerrotation. Aber es ist auch gelinde gesagt ungewöhnlich, was der erfahrungsreiche Journalist Aust da auf dem Sender sagt: „Klimawandel hat es schon immer gegeben. Ungefähr 1000 Jahre zurück, gab es eine Wärmeperiode, als die Wikinger Grönland besiedelt haben. Dann gab es das Römische Optimum während des Römischen Reiches. Es hat immer Schwankungen gegeben. Und inwieweit die mit CO2 zu tun haben, das ist nicht so sicher, wie alle Leute glauben“.
Es gibt eine Reihe von nachvollziehbaren Äußerungen in dem Gespräch. Aber Wikinger? Und das Optimum der Römerzeit? Aktuelles Tagesgeschehen ist das nicht gerade, an das Optimum können sich wahrscheinlich nur die wenigsten erinnern. Aust ist da argumentativ jedenfalls erstaunlich nah an der Seite der Klimawandel-Leugner.
Insgesamt wirkt es so, als würde Döpfner mit seinen Bemerkungen nach Themen für seine Medien suchen, die Massen mobilisieren könnten. Journalisten kennen das aus Redaktionskonferenzen, bei denen überspitzt um Themen gerungen wird. Und Aust scheint genau der richtige Überbringer für die Botschaften bei dieser fragwürdigen Redaktionslinie zu sein.
Die „Zeit“-Veröffentlichung mit den Döpfner-Nachrichten kam nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe, dass Axel Springer juristisch gegen Ex-„Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt vorgehen will. Auch das darf man in die gesamte Diskussion mit einbeziehen. Ebenso, dass das Medienunternehmen gerade vor einem Riesenberg an Herausforderungen steht: So wurde ein Abbau von Stellen bei „Bild“ und „Welt“ angekündigt, die Schließung einer Druckerei in Ahrensburg steht an und der Vermarkter Media Impact steht vor etlichen Veränderungen. Außerdem bekommt „Bild“ mit Robert Schneider in wenigen Stunden einen neuen Chefredakteur. Ob sich Döpfner unter diesen gegenwärtigen Umständen auf das wichtige Tagesgeschäft konzentrieren kann? Die Feuer müssten an vielen anderen Stellen möglichst schnell gelöscht werden. Das Timing für die Veröffentlichung von seltsamen SMS-Nachrichten könnte für Springer kaum schlechter sein.
Journalisten sollen ja als Ergänzung für die Recherche neuerdings gerne mal ChatGTP mit einbeziehen. Wir haben den Chat Bot aus diesem aktuellen Anlass mal als „neutralen Beobachter“ befragt:
Warum ist Stefan Aust gegen Windräder?
Chat GTP: … Stefan Aust hat Bedenken hinsichtlich des Ausbaus der Windenergie und insbesondere der Windkraftanlagen geäußert. Seine Kritik richtet sich vor allem auf die negativen Auswirkungen, die der Ausbau von Windkraftanlagen auf die Umwelt und Landschaft haben kann, beispielsweise durch die Verschandelung von Landschaften und Beeinträchtigungen der Tierwelt. …
Welche Bedenken hat Stefan Aust konkret gegenüber den Windkraftanlagen?
Chat GTP: In dem von Stefan Aust verfassten Artikel in der ‚Welt am Sonntag‘ vom 24. September 2017 geht es um die Frage, ob die Energiewende in Deutschland auf dem richtigen Weg ist und ob der Ausbau der Windenergie der richtige Weg ist, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
In dem Artikel äußert Aust seine Skepsis gegenüber der Windenergie und kritisiert insbesondere die Rolle der Politik bei der Förderung der erneuerbaren Energien. Er stellt die Frage, ob die Politik zu einseitig auf die Windenergie setzt und ob es nicht auch andere erneuerbare Energiequellen gibt, die stärker gefördert werden sollten. …
Welche Rolle spielt dabei seine Pferdekoppel?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Stefan Austs Pferdekoppel eine direkte Rolle in seiner Kritik an der Windenergie oder erneuerbaren Energien spielt. In seinen Artikeln und Stellungnahmen zu diesem Thema hat Aust keine Verbindung zwischen seiner Pferdekoppel und seinen Ansichten zu erneuerbaren Energien hergestellt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass seine Pferdekoppel in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt.
In manchen Berichten steht das aber.
Es ist möglich, dass es Berichte gibt, die eine Verbindung zwischen Stefan Austs Pferdekoppel und seiner Kritik an der Windenergie oder erneuerbaren Energien herstellen. Allerdings ist diese Verbindung nicht offensichtlich oder belegt und es gibt keine öffentlichen Aussagen von Aust, die eine solche Verbindung herstellen. …
Gibt es Hinweise darauf, dass Austs Einspruch gegen die erneuerbaren Energien politisch motiviert ist?
Chat GTP: Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass Stefan Austs Einspruch gegen erneuerbare Energien politisch motiviert ist. Stefan Aust hat in der Vergangenheit eine Karriere als Journalist und Autor verfolgt und in dieser Funktion über verschiedene politische Themen und Ereignisse berichtet. Es ist möglich, dass seine politischen Überzeugungen seine Ansichten beeinflussen, jedoch gibt es keine klaren Hinweise darauf, dass seine Kritik an erneuerbaren Energien aus politischen Motiven heraus entstanden ist.
Wie gut kennen sich Stefan Aust und Mathias Döpfner?
Chat GTP: Stefan Aust und Mathias Döpfner kennen sich schon seit vielen Jahren und haben in der Vergangenheit zusammen gearbeitet. Aust war als Chefredakteur beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig, während Döpfner in dieser Zeit als Vorstand bei Gruner + Jahr tätig war. Später wurde Aust zum Herausgeber des Springer-Magazins „WeltN24“ ernannt, das zum Medienkonzern Axel Springer gehört, dessen Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner ist. …
Wann haben sich Mathias Döpfner und Stefan Aust kennengelernt?
Chat GTP: Es gibt keine öffentlichen Informationen darüber, wann genau Mathias Döpfner und Stefan Aust sich kennengelernt haben. Da beide jedoch seit vielen Jahren in der Medienbranche tätig sind, ist es durchaus möglich, dass sie sich schon in den frühen 1990er Jahren kennengelernt haben, als Aust als Chefredakteur beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig war und Döpfner in dieser Zeit bei Gruner + Jahr arbeitete. Es ist jedoch unmöglich, ohne weitere Informationen ein genaues Datum oder Jahr zu nennen.
Hat Stefan Aust Erfolge vorzuweisen in seinem Kampf gegen die erneuerbaren Energien?
Chat GTP: Es gibt keine öffentlichen Informationen darüber, ob Stefan Aust konkrete Erfolge in seinem Kampf gegen erneuerbare Energien vorzuweisen hat. Es ist jedoch anzumerken, dass Aust als Journalist und Herausgeber von Medienunternehmen eine Stimme hat, die von vielen Menschen gehört wird. Seine Artikel und Kommentare können dazu beitragen, dass bestimmte Themen und Meinungen in der öffentlichen Debatte stärker präsent sind. …
(dh)
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