RBB: Gehaltsdiskussion bei der Intendantenwahl

Gerade beim RBB wäre etwas Ruhe nach dem Schlesinger-Drama nicht verkehrt, doch der Hauptstadtsender kommt nicht zur Ruhe. Vor der in der nächsten Woche anstehenden Intendantenwahl geht es richtig zur Sache: täglich gibt es neue Diskussionen um die Kandidaten. Und es gibt jetzt schon wieder neuen entzündlichen Stoff – es geht mitten nach Clap-Recherchen im Verfahren um das Gehalt des zukünftigen Intendanten. Demnach soll Benjamin Ehlers, der neue Vorsitzende des Verwaltungsrates, vorgeschlagen haben, dass das Gehalt des endgültigen Kandidaten sich nach einer Besoldungsstufe im öffentlichen Dienst orientieren soll. Ganz konkret geht es dabei um die Besoldungsstufe B11. Das entspräche einem Jahresgehalt von rund 180.000 Euro für die Spitzenposition. Eventuell kämen darauf noch Zuschläge, aber es wäre im Vergleich zur Vergangenheite eine Gehaltseinbuße. Aber es wäre ein Novum, wenn es so käme. Intendanten wurden bislang nicht wie Beamte nach solchen Besoldungsstufen aus dem öffentlichen Dienst bezahlt, sondern außertariflich.

Einen Beschluss zu diesem Gehalt gibt es natürlich noch nicht, doch die Diskussion wird im Rundfunkrat und vor allem im Personalrat in der nächsten Woche sicherlich weitergeführt werden. Wird der Krisensender RBB nun dafür herangezogen, um Kürzungen bei den immer wieder ins Kreuzfeuer kommenden Intendanten-Gehältern durchzusetzen? Das bleibt nun eine spannende Frage, die nun eventuell schon in Kürze beantwortet wird. Nachdem Katrin Vernau nun definitiv nicht Intendatin wird, kommen hier vor allem die Juristin Ulrike Demmer (rechts im Bild) und Radio Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch (links im Bild) in den Blickpunkt, die sich nun eventuell mit den angesprochenen Besoldungsstufen und damit ihren eigenen finanziellen beruflichen Zielen auseinandersetzen müssten. Mit den Gehälterdiskussion gibt also nun neues Störfeuer von den Aufsichtsbehörden, welches dem RBB weitere unruhige Tage bescheren könnte. (dh)

Fotos: Bundesregierung, Radio Bremen