Springer beendet „Bild am Sonntag“-Zustellservice

Der Zustellservice der „Bild am Sonntag“ wird früher als vermutet beendet. Am 25. Juni 2023, also übermorgen, wird die „Bild am Sonntag“ schon letztmalig über den Zustellhandel verteilt. Bislang hieß es lediglich, dass der Service „Mitte des Jahres“ beendet werden soll. Nun erfolgt diese folgenreiche Umstellung bereits Ende Juni.

Ab dem 2. Juli 2023 gibt es die „Bild am Sonntag“ somit (fast) nur noch im Einzelhandel zu kaufen. Die Sonntagszeitungen des Medienkonzerns sind dann also künftig nur noch im Handel, also bei Bäckereien, Tankstellen und anderen sonntags geöffneten Geschäften, erhältlich. Und nicht mehr im Briefkasten vorzufinden. Was eine große Umstellung für etliche Leser sein wird, nach den vielen Jahren der Zustellung. Springer bestätigt die Clap-Information: „Das ist korrekt, der 2. Juli 2023 ist der erste Erscheinungstag der ‚Bild am Sonntag‘ ohne Haustürservice.“

Laut der letzten IVW-Meldung vom ersten Quartal 2023 hatte die „Bild am Sonntag“ noch rund 98.000 Abo-Exemplare verkauft. Auf null wird aber nicht zurückgefahren, die Maßnahme gilt vorerst nicht für Berlin. In der Hauptstadt kann das Presseprodukt also weiterhin fest bezogen werden. Der Verlag führt übrigens wegen der Umstellung eine Gutschein-Aktion durch. Um die Verkäufe im Einzelhandel anzukurbeln, gibt es für einige Interessenten eine „Bild am Sonntag“ gratis.

 

 

Bei der Umsetzung der „Digital-Only“-Strategie gibt Springer-Chef Mathias Döpfner also weiter Gas. Noch Anfang des Jahres sagte er: „Print ist heute noch profitabel und für Leserinnen und Werbekunden unverzichtbar. Deshalb wird die komplette Umstellung auf Digital noch einige Jahre dauern. Wir müssen uns aber darauf vorbereiten und die Transformation aktiv in Angriff nehmen.“

Anfang der Woche wurde bekannt, dass sich Springer von „Produkten, Projekten und Prozessen“ trennt, „die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können“. Dazu gehört offensichtlich auch der teuer gewordene Zustellservice. Die Berliner fahren derzeit ein Sparprogramm.

Für die „Welt am Sonntag“, die in dem Zusammenhang bereits genannt worden ist, ist übrigens die Beendigung des Zustellservices ebenfalls zum 2. Juli 2023 geplant. Allerdings können Abonnenten diese noch einmal am Samstag, den 1. Juli bekommen (da ist der Erscheinungstag), am Sonntag dann gibt es die aktualisierte Form dann nur im Einzelhandel. (dh)