Etliche Reaktionen von Lesern gab es auf unsere Geschichte: „Meine fünf besten Live-Konzerte“, welche im letzten Clap-Magazin erschienen ist. Und bei der Clap musikaffine Marktteilnehmer nach den besten Gigs fragte. Doch eine Sache war im Nachhinein überraschend. Im Jahr 1979 waren der Geschäftsführer des Jahreszeiten Verlags, Peter Rensmann und Kommunikationsberater Ralph Fürther zufällig auf dem gleichen Konzert der Band Abba. Dabei kennen sich die beiden gar nicht. Das teilte uns Rensmann mit einem Augenzwinkern mit, nachdem er den Beitrag von Fürther im Printheft gelesen hatte. Und lieferte gleich noch den Ticket-Beweis von dem vor 44 Jahren gelaufenen Event mit (wie oben zu sehen). Für Rensmann war es sogar das beste Konzert ever. Hier seine Top 5:
1. Abba 1979 in Dortmund
2. Roman Lob & Nina Zilli 2012 in Baku im Club Otto
3. Nena (Band), 1983 in der Halle Münsterland
4. Måns Zelmerlöw, 2015 im Heaven, London
5. Bryan Adams und Tina Turner, 1984 in der Halle Münsterland
Jalag-Geschäftsführer Peter Rensmann
Und bei der Gelegenheit – auch Agenturchef Christoph Caesar (Siccma Media) lieferte uns noch seine fünf besten Konzerte nach und begründete sie ausführlich:
1.Michael Jackson, 1988, Altes Müngersdorfer Stadion, Köln: Meine Reise in die Welt der Live-Musik als Teenager begann mit nichts Geringerem als dem „King of Pop“ himself. Die Atmosphäre im alten Müngersdorfer Stadion war der Wahnsinn, als Tausende von Fans und ich, damals ein kompletter Konzertneuling, die Legende zum ersten Mal live erlebten. Lichter, Pyrotechnik, und natürlich diese unvergessliche Stimme – das war nicht nur ein Konzert; es war ein Ritus des Erwachsenwerdens.
2.Snap, 1995, „M“ in Wesseling: Es waren die wilden Studentenjahre, und das Konzert von Snap war der Gipfel der Eskalation. Im Club „M“ in Wesseling schmolzen die Wände förmlich vor Energie – es war der Inbegriff der 90er-Jahre Eurodance-Kultur.
3.Herbert Grönemeyer, Juni 2011, Köln: Ich werde ehrlich sein: Herbert Grönemeyer ist nicht meine Tasse Tee. Aber da mein Lebensmotto „Happy Wife, Happy Life“ lautet, war ich dabei.
4.Telemesse im Coloneum, Zeiten der Casting Shows: In der Ära, in der Casting- und die erste Generation der Realityshows das Fernsehen dominierten, waren die Konzerte im Coloneum ein Meilenstein meiner Konzertkarriere. Von No Angels , den DSDS Allstars und den schrillen Auftritten von Stefan Raab bis zu den Auftritten der talentfreien Big Brother-‚Sänger‘ meines damaligen Arbeitgebers Endemol – es waren nicht nur Konzerte, sondern Momentaufnahmen einer ganzen TV-Epoche. Man könnte sagen, wir haben in diesen Nächten TV-Geschichte live und in Farbe erlebt.
5.Lachende Kölnarena, zuletzt 2017: Ein bisschen wie Karneval, aber in einem der größten Veranstaltungsorte der Stadt. Mit der gesamten Firma dabei zu sein, verwandelte dieses Spektakel in eine kollektive Erfahrung der Freude und des Lachens. Alle Kölner Lokalgrößen traten auf, und über 10.000 Zuschauer schunkelten im Takt. Und das Beste? Wir werden im Februar wieder dabei sein.
Siccma Media-Geschäftsführer Christoph Caesar.
Und GLS Studios-Geschäftsführer Michael Ivert, der auch im Heft vorkam, fand noch alle Original-Tickets seiner fünf besten Konzerte.
1 1981 => Al di Meola, John McLaughlin & Paco de Lucia (im Vorprogramm Bireli Lagrene)
2.1983 => David Bowie – Serious Moonlight Tour
3.1986 => Prince and the Revolution
4.1987 => Tina Turner – Pepsi World Tour
5. 1990 => Whitesnake feat. Steve Vai, Adrian Vandenberg, Aerosmith, DIO – Super Rock Concert
Iverts Kommentar dazu: „Ich habe so so viele Konzerte, inbesondere in den 80er und 90er Jahren besucht, dass eine Auswahl der fünf besten wahnsinnig schwierig war. Viele derer habe ich auch mehrmals gesehen. Nun meine unvergesslichen Favorites. Diese zu kommentieren fällt mir schwer. Erwähnen möchte ich trotzdem noch die unvergesslichen zwei World Tours von Michael Jackson – die 92er ‚Dangerous‘ in Hannover und 97er ‚HIStory‘ in München – jeweils mit der grandiosen Jennifer Batten an der Klampfe.“
GLS Studios-Geschäftsführer Michael Ivert.
Eine weitere Nachmeldung kommt von Aleksandra Solda-Zaccaro:
1) U2 – München, Olympiahalle, Joshua Tree Tour, 1987
2) Prince – München, Olympiahalle, 1992
3) Michael Jackson – München Olympiastadion, 1988
4) Vasco Rossi – Venedig Open Air, 1985
5) The Weeknd – München, Olympiastadion, 2023
Solda-Zaccaro, vielen aus dem Mediengeschäft bekannt, ist derzeit Leiterin der Abteilung Kommunikation & Sozialmarketing im Caritasverband der Erzdiözese München.
Und so sah die Geschichte im Clap Magazin aus:
Konstantin von Stechow, stellvertretender Leiter der RTL Unternehmenskommunikation schrieb uns folgendes:
- Radiohead – Wulheide Berlin, 11.9.2001 – vielleicht habe ich musikalisch noch bessere Radiohead Konzerte gesehen, dieses bleibt aber aufgrund seines Datums und der damit verbundenen Stimmung an dem Abend unvergessen.
- Prince – Live Music Hall Köln, 28.12.1998 – ich habe viele, viele überragende Prince-Shows gesehen. Diese hier aber war ganz besonders, weil es meine einzige Aftershow war, er spielte in der kleinen Kölner Live Music Hall nach seiner Hauptshow in der Kölnarena die halbe Nacht durch – und ich schaffte es mit einer Handvoll Fans irgendwann auf die Bühne und tanzte mit.
- Pink Floyd, Müngersdorfer Stadion, 2.8.1994 – der Gold-Standard, was Stadion-Shows angeht. Unvergesslich.
- George Clinton & Parliament – Club Citta, Tokyo, 23.11.1994 – ein fünfstündiges Funk-Konzert mit gefühlten 30 Musikern auf der Bühne, das keine Minute lang langweilig ist. Das muss man erst einmal schaffen.
- Rage Against The Machine – Stadthalle Offenbach, 6.9.1993 – RATM waren Newcomer, das Debutalbum noch recht frisch. Was Tom Morello da an der Gitarre veranstaltete, war bis dahin ungehört und ganz neu. Wahnsinn.
Und das sind übrigens die Lieblingskonzerte von Clap-Chefredakteur Daniel Häuser:
- Falco Shakehands mit dem Falken auf der Leipziger Festwiese im Juni 1990 beim „Tanz House Festival“ vor 75.000 Fans. Ich stand trotzdem in der ersten Reihe.
- David Bowie und Iggy Pop, die beiden trafen sich in den 90ern auf der Freilichtbühne auf der Peisnitzinsel in Halle an der Saale, Bowie sang lässig auf einem großen Holztisch
- Depeche Mode Devotional-Tour auf der Leipziger Festwiese. Da waren Sie alle noch beisammen – Gahan, Gore, Fletcher und Wilder. Spitze – die spezielle Version von „Everything Counts“.
- Lacuna Coil, Mitte der 2000er gastierten die Mailänder im Backstage, fast ein Privatkonzert, weil parallel die Wiesn in München lief. „Heaven’s a Lie“ spielten sie dennoch energiegeladen.
- Sisters of Mercy – letztes Konzert der Overbombing Tour 1993 in der Eissporthalle in Halle, die meisten Leute hatten aber Ramones T-Shirts an, die Headliner waren. Mit dabei im Vorprogramm: Monster Magnet und Type-O-Negative. Eldritch war damals gut drauf…
Weitere Nachmeldungen werden übrigens gerne angenommen.
Fotos: GLS Studios, Siccma Media, Jalag, privat