Großes Ex-RTV-Team jetzt bei der Teleschau

Bei der Teleschau läuft es. Seit Oktober ist klar, dass die Münchner ab 2024 die TV-Beilagen „Stern TV“ und „SZ Fernsehen“ von „Stern“ und „Süddeutscher Zeitung“ produzieren werden. Die Beilagen kommen bisher von der rtv Media Group, die ihren Betrieb bekanntlich Ende des Jahres einstellt.Außerdem wurde die Erstellung der Programmseiten von mehreren TV-Magazinen der Mediengruppe Klambt (u.a. „Funk Uhr“) übernommen. Diesen neuen Aufträge bringen erhebliche Veränderungen mit sich. Einige ehemalige rtv Mediagroup-Mitarbeitern wurden übernommen. Was jetzt noch ansteht erzählen die Geschäftsführer Kai-Oliver Derks und Alexander Büttner (oben im Foto).

Die Vorbereitungen für den neuen Auftrag laufen bei Ihnen schon einige Wochen. Welche organisatorischen Änderungen haben Sie vorgenommen?

Büttner: Da wir unsere Firma in drei Bereiche, auch personell, aufteilen, konnten wir das organisatorisch ganz gut abbilden. Die Bereiche der Entertainment-Nachrichtenagentur und des Content-Marketings (www.station19.de) waren davon nicht betroffen, wohl aber der Bereich der „Mediendienstleistung“. Hier übernehmen wir für Medientreibende analoge und digitale Auftragsarbeiten. Klar war, dass wir uns hier personell verstärken mussten. Künftig sind also eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ehemals bei rtv waren, bei uns tätig. Übrigens auch strukturell für uns eine spannende Aufgabe: Wir bringen zwei Unternehmenskulturen zusammen. Daran arbeiten wir gerade. Geplant ist auch eine kräftige Party im Januar in einem hippen Friseursalon.

Der bisherige Chefredakteur Matthias Roth, der bislang für diesen Auftrag redaktionell verantwortlich war, ging in den Ruhestand. Wer wird bei Ihnen die Leitung für diesen Auftrag übernehmen? 

Kai-Oliver Derks: Wir teilen das untereinander auf. Als Geschäftsführer und Chefredakteur der teleschau liegt die Gesamtleitung bei mir. Darüber hinaus verfügen wir ja hier über erfahrenes Personal. Die Fernsehbeilage der ‚Süddeutschen Zeitung‘ wird redaktionell ja schon seit beinahe 20 Jahren von uns betreut. Mit meinem Stellvertreter Frank Rauscher sowie Holger Roth, der von rtv kommt und hier bei uns die Teamleitung übernimmt, sind wir in der Führung bestens aufgestellt.

Wie werden denn die ehemaligen rtv-Mitarbeiter bei Ihnen konkret integriert?

Büttner: Wir konnten aus dem bisherigen rtv-Team elf feste Kollegen und Kolleginnen und auch einige freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistern, mit uns den neuen Schritt zu gehen. Ganz wichtig war uns, dass es künftig nicht ein „Ex-rtv-Team“ und ein „teleschau-Team“ geben darf. Es wird nur zusammen gehen. Wir haben viele Gespräche geführt und uns angehört, welche Wünsche und Vorstellungen vorhanden sind. Aufgrund unserer Struktur konnten wir auf vieles eingehen. Wir haben zum Beispiel bereits zwei ehemalige Mitarbeiterinnen der rtv zu 50 Prozent in den Bereich Content-Marketing/Station 19 integriert, eine andere Kollegin wird in der Nachrichtenagentur tätig sein. Schritt für Schritt werden wir dann im kommenden Jahr die verschiedenen Ressorts noch intensiver miteinander verzahnen. Schließlich eint uns alle eine große Leidenschaft fürs Entertainment im Allgemeinen und Fernsehen im Speziellen.

Wird die bekannte Managerin Sandra Grunder, bislang CMO bei RTV, für Sie arbeiten?

Büttner: Wir schätzen Sandra sehr. Ihre Sales Auf- und Ausbauarbeit bei der rtv mediagroup war sensationell. Es gibt nur wenige im Medienbereich, die so gut vernetzt sind wie sie. Da wir nicht Sales- bzw. Anzeigen-getrieben sind, war eine weitere Zusammenarbeit für beide Seiten aber keine Option. Wir freuen uns jedoch, dass wir Daniel Krumbein (CIO/CCO) für uns gewinnen konnten. Er wird maßgeblich den Übergang zum Kunden Klambt begleiten, die notwendigen Organisationsstrukturen verantworten und in der Folge das Mediendienstleistungsgeschäft mit mir gemeinsam ausbauen. Auch Daniel ist in der Verlagsbranche gut vernetzt. Ich bin sicher, wir werden hier noch von uns hören lassen.

Haben Sie für die Beilagen, die sie nun neu produzieren eventuell inhaltliche Veränderungen geplant? Was machen Sie anders als rtv?

Kai-Oliver Derks: Leserinnen und Leser von TV-Zeitschriften und damit auch von TV-Beilagen sind erfahrungsgemäß sensibel, was Veränderungen betrifft. In keinem der Produkte wird es also radikale Neuerungen geben. Bei der Beilage der ‚Süddeutschen‘ wird sich ohnehin kaum etwas ändern. Sie wird redaktionell federführend von uns ja schon lange betreut. Hier bieten wir neben ausführlichen Listings auch Interviews, Kritiken und vieles mehr. Über das „Stern TV Magazin“ haben wir uns intensiv mit der Chefredaktion des ‚Stern‘ ausgetauscht. Auch hier wird es unsere wesentliche Aufgabe sein, die großartige Arbeit der Kolleginnen und Kollegen fortzusetzen. Der redaktionelle Anteil am Heft wird dabei sogar etwas größer werden. Und auch bei den Klambt-Heften ist es unser primäres Ziel, weiterhin für Qualität und Verlässlichkeit zu sorgen.

Interview: dh