Agenturleuten ist Stefan Mauerer bundesweit ein Begriff. Seit dem Ende der 80er Jahre ist er schon im Münchner PR-Geschäft bekannt, nicht zuletzt als Mitgründer der bekannten Agentur Haebmau. Als Chief Operating Officer von The Game Group, die auf der Payroll der insolventen Looping Group stand, sorgte er zuletzt für Aufmerksamkeit. Nachdem er die BMW-Agentur verlassen hat, geht er ab heute als COO zur Münchner Agentur Martin et Karczinski. Clap sprach mit dem in der Branche eher zurückhaltend auftretenden Mauerer über seinen Wechsel.
Warum gehen sie nach den erfahrungsreichen Jahren nun zu Martin et Karczinski? Und was haben Sie genau da vor als COO?
Mauerer: Martin et Karczinski hat in München und Zürich ein großartiges Team und sehr weitreichende Beratungsmandate für internationale Kunden, wie beispielsweise Lufthansa, Occhio, Leica, Axor und Gaggenau. Dieses Potenzial wollen wir nutzen. Den Gründer und CEO Peter Martin kenne und schätze ich seit sehr vielen Jahren, wir haben beide große Lust und Energie die Agentur nun auf ein nächstes Level zu heben. Unser beider Erfahrungen und Kompetenzen in der globalen Markenberatung ergänzen sich hervorragend.
Ein Weg zurück in die Selbstständigkeit kam für Sie nicht infrage?
Mauerer: Das Sprungbrett einer seit über 20 Jahren erfolgreichen Agentur ziehe ich dem Neustart definitiv vor. Los geht es jetzt, Anfang März, mit einem sehr intensiven Onboarding an beiden Standorten in alle Teams, Kunden und Prozesse. Und ich freue mich auf die spannende Aufgabe, das Geschäft in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Der Fokus bleibt auch zukünftig die holistische Markenberatung für globale Brands.
Zuletzt war ja einiges über Stefan Mauerer zu lesen. Sie waren COO bei der PR-Einheit der insolventen Looping Group. Noch bevor die schlechten Nachrichten kamen, haben Sie intern den Abschied verkündet. Sind Sie insgesamt gesehen unglücklich darüber, wie es gelaufen ist?
Mauerer: Es waren mehr als drei überaus ereignisreiche Jahre, in die ich sehr viel eingebracht habe und in denen ich auch viele Erfahrungen sammeln konnte. Vom Pitchgewinn von BMW im Konstrukt The Game, bis hin zum Aufbau aller Teams und über 200, sehr erfolgreich abgeschlossene Projekte cross-all-categories. Meine wichtigste Erfahrung: Eine globale Customized Agency für CorpComs und Marketing ist effizienter und führt kreativ zu besseren Ergebnissen. Über das überraschende Ende bin ich sehr unglücklich, insbesondere wenn ich bedenke, welch starke interdisziplinäre Teams mit großartigen Mitarbeitern wir in München und London in so kurzer Zeit aufgebaut haben.
Werden Sie den neuen Job Fulltime ausüben? Das wird wohl kaum möglich sein, nach unseren Informationen haben Sie ja eine Reihe von Nebentätigkeiten. Was machen Sie konkret noch zusätzlich?
Mauerer: Ja, bei Martin et Karczinski werde ich Fulltime als COO für die Gruppe an den Start gehen, gleichzeitig aber meine Beteiligungen und Beratungsmandate weiterführen. Dies hat auch die letzten acht Jahre immer gut funktioniert. Es braucht den kontinuierlichen Blick über verschiedene Disziplinen, um in unserer komplexen Welt strategisch breitgefächert beraten zu können. Hier bin ich als Beirat oder Gesellschafter bei verschiedenen inhabergeführten Agenturen aktiv, diese sind sehr erfolgreiche Spezialisten für Markenkommunikation in Ihren Bereichen – Social & Influencer, Event, Retail Marketing, Branded Architecture und internationale Filmtouren.
Interview: dh
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