Clap Nummer 88 ist da: Rogl-Titel und Clubgespräch mit Amelie Marie Weber

Das neue Clap Magazin ist da. Und wir haben wieder etliche exklusive Geschichten für unsere Abonnenten dabei. Unter anderem haben wir wieder eine interessante Titelheldin: Magdalena Rogl Während alle Welt von ChatGPT und KI spricht, fordert Magdalena Rogl mehr emotionale Intelligenz in den Chefetagen – und das ausgerechnet beim OpenAI-Giganten Microsoft. In ihrer Rolle als Diversity & Inclusion Lead hält sie im deutschen Headquarter die Fahne für ein faires Miteinander hoch. Im „Clap“-Gespräch räumt Rogl allerdings Widerstände ein. Wer mehr erfahren will, fordert unter der Mail-Adresse clap@clap-club.de die aktuelle Ausgabe ein.

Zum Clubgespräch baten wir dieses Mal Amelie-Marie Weber (rechts im Bild), die vor kurzem überraschend die Funke Mediengruppe verließ, um bei der Tagesschau für neue Akzente zu sorgen. Dort ist sie seit kurzem neue Presenterin bei der Tagesschau. Vor allem in den sozialen Medien wird sie ein neues wichtiges Gesicht für das Nachrichtenformat sein. Was sie dort vorhat erzählt sie unter anderem in unserem Interview. Einen Auszug aus dem Clubgespräch lesen Sie hier:

Von Print zu den öffentlich-rechtlichen Sendern. Ist das jetzt ein sichererer Hafen für Sie, als bei einem großen Verlagsunternehmen zu arbeiten?

Weber: So würde ich das nicht sagen. Ich habe mich auch bei Funke sicher und wohlgefühlt. Die tagesschau bietet mir aber gerade in den Bereichen Bewegtbild und Social Media noch mal völlig neue Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln.

Was kann man denn bei so einer etablierten und standardisierten Marke wie der Tagesschau überhaupt noch verbessern? Große Veränderungen sind da wohl kaum zu erwarten. Oder?

Weber: Die Tagesschau ist die älteste Nachrichtensendung der Bundesrepublik, aber sie hat sich seit 1952 stetig weiterentwickelt. Schon während meiner ersten Tage in der Redaktion habe ich gespürt, wie sehr das ganze Team danach strebt, Neues auszuprobieren und dabei stets die hohen Qualitätsstandards aufrecht zu erhalten. Ich fühle mich hier am absolut richtigen Ort und glaube, dass wir gemeinsam viel bewegen können.

Sie beobachten das Nachrichtengeschäft seit etlichen Jahren. Und wie Sie mir ja auch im Vorgespräch gesagt haben, bedarf es einer speziellen Hervorgehensweise, damit die Kids sich künftig nicht nur über ihre TikTok-Kanäle und Instagram-Profile informieren. Wo sehen Sie da die wichtigsten Ansatzpunkte?

Weber: Kurzvideos sind das Format dieser Generation. Es geht da um eine schnelle, verständliche Aufbereitung von Informationen – möglichst auf Augenhöhe und gerne auch mit einem Augenzwinkern. Aber Kurzvideos sind nicht die Lösung für alles. Natürlich braucht es weiterhin die langen Reportagen, die tiefgreifenden Hintergrundstücke. Ich sehe Kurzvideos eher als Einstieg und Einladung, sich näher mit bestimmten Themen zu befassen.

Sie wollen auf den Social Media-Kanälen unterhalten. Wie unterhaltsam darf eine so sachliche Marke wie die tagesschau überhaupt sein?

Weber: Gerade in Zeiten von großer Nachrichtenmüdigkeit ist es umso wichtiger zu beweisen, dass es durchaus Freude machen kann, sich mit dem Weltgeschehen zu beschäftigen. Der richtige Themen-Mix ist hier entscheidend. Wir sprechen unsere Follower auf eine lockere und zugängliche Art an, ohne dabei die Ernsthaftigkeit und Relevanz der Informationen zu vernachlässigen. Das funktioniert!

Gähnen viele Jugendliche nicht schon, sobald das Stichwort „tagesschau“ fällt? Sie müssten es ja wissen, denn sie haben ja das Mediennutzungsverhalten der Teens und Twens in ihrem Buch „Generation Hoffnung“ beschrieben.

Weber: Eine aktuelle Studie zeigt, dass die tagesschau nicht nur für Erwachsene die vertrauenswürdigste Nachrichtenquelle ist, sondern auch für Jugendliche. Die enormen Followerzahlen auf Instagram und TikTok beweisen ebenfalls, dass junge Menschen großes Interesse an den Angeboten dieser Traditionsmarke haben. Gerade auch weil sich das Team immer wieder mit neuen Formaten an das Mediennutzungsverhalten der Jungen anpasst.

Fotos: Tiefseetaucher