Krach um Krach: stünde Klusmann bereit?

Der Chefredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Wolfgang Krach, verliere angeblich den Rückhalt der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“. So war jedenfalls der Tenor eines in dieser Woche erschienen Beitrags im „Medium Magazin“. Ein Grund sei wohl das angekratzte Image der Zeitung, welches unter Kritik im Fall Aiwanger und durch die Maulwurfsuche im Fall der Plagiatsvorwürfe gegen Alexandra Föderl-Schmid gelitten haben soll. Außerdem sei die Stimmung in der Hultschiner Straße verbesserungswürdig, wie zu lesen war. Letzteres ist aber auch schon vor der Ära Krach der Fall gewesen.

Im Moment ist noch nicht abzusehen, wie und ob es nun mit Krach weitergeht, aber seine Kommunikation wird auch von vielen Branchenkennern, mit denen Clap gesprochen hat, hinterfragt. Falls aber nun tatsächlich ein Nachfolger gesucht werden sollte, gerät ein ganz bestimmter Journalist eventuell in den Blickpunkt: Steffen Klusmann. Er ist nach seinem Abgang als Chefredakteur beim „Spiegel“ schon ziemlich nah dran der „Süddeutschen Zeitung“.

Der frühere „FTD“-Chefredakteur klärt bereits seit geraumer Zeit gemeinsam mit der Leiterin der Deutschen Journalistenschule, Henriette Löwisch, und dem Eichstätter Journalistik-Professor Klaus Meier die Vorwürfe gegen die stellvertretende „SZ“-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid auf. Klusmann dürfte jedenfalls durch diese Tätigkeit das Haus sehr gut kennen. Es gibt jedenfalls keinen offensichtlichen Grund, warum Klusmann für den Job nicht infrage kommen würde.

Früher gab es jedenfalls bereits etliche Wechsel von der „Süddeutschen Zeitung“ zum „Spiegel“ oder vom „Spiegel“ zur „Süddeutschen Zeitung“. Zu nennen ist da beipielsweise Hans Werner Kilz, der viele Jahre Chefredakteur von beiden Medien gewesen ist. In der jüngeren Vergangenheit kam ein solcher Wechsel zwar eher seltener vor. Aber das muss ja nichts heißen. (dh)