GreenTec Award: Der grüne Wille zählt

Es gibt Veranstaltungen, die haben in der öffentlichen Wahrnehmung von vornherein schlechte Karten, andere besitzen ein gutes Blatt mit allen Trümpfen. So wie der GreenTec Award. Öko sein, das ist gut, das wollen ja schließlich alle. Jetzt ging es am vergangenen Sonntag eigentlich nur noch darum, den Grand Hand im Münchner ICM auszuspielen. Doch da unterliefen den Veranstaltern einige Flüchtigkeitsfehler.

Es ging gut los. Ex-Umweltminister Peter Altmeier hielt mit einer kernigen Rede die vielen angereisten Besucher bei Laune, ließ sogar von der Kanzlerin grüßen. Preisträger erhielten für ihre wichtigen Anliegen, etwa der Befreiung der Weltmeere von Plastikmüll, ihren verdienten Award, die 80er-Jahre-Helden von Johnny Hates Jazz sangen wunderbar instrumentierte Akustik-Nummern.

Das alles war soweit ok, bis verschiedene Promis auf die Bühne kamen, etwa eine ProSieben-Moderatorin. Hochschwanger? Nein. Unter ihrem Kleid brütete sie ökologisch einwandfrei ein Ei aus. Auch Schwimmerin Franziska van Almsick hatte einen Beitrag. Sie hilft in ihrer Freizeit Kleinkindern beim Schwimmern. Gute Aktion, aber aus grüner Perspektive gesehen eigentlich kein großer Fortschritt. Rea Garvey machte auf offener Bühne Franziska Knuppe an und Anastasia Zampounidis schwärmte davon, „endlich mal Zeit“ für die Veranstaltung zu haben. Vermutlich hatte sie da in den vergangenen Jahren noch wichtigeres vor. Robben-Babys retten oder so.

Das alles trübte den positiven Gesamteindruck des Events aber wenig. Der Sänger Schiller, der den Musik-Award für seinen Song „Sonne“ erhielt, lobte die Gesprächsathmosphäre, die er von Echo und Co. sicherlich selten erfahren hat. Dennoch: Einen ernsthaften Event mit Promis aufzupeppen ist offensichtlich kein leichtes Unterfangen. Leider konnte der um eine Meinung nie verlegene Roland Tichy zu diesem Widerspruch nicht befragt werden, weil er kurz vor seiner Abberufung den GreenTec Award leider absagen musste.

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Peter Altmeier: Grüße von der Kanzlerin.

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Öko-Drinks: dürfen nie lange rumstehen.

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Gruppenbild mit Sympathieträger.

(Daniel Häuser) Fotos: GreenTec Award