Jetzt ist es passiert: Schon lange war damit zu rechnen, dass die deutsche Fox-Tochter wegen der internationalen Übernahme unter das Dach von Disney zieht. Zum 30. Juni 2020 wurden nun Nägel mit Köpfen gemacht. Die Fox Networks Group Germany ist von der Walt Disney Group Germany offiziell zu 100 Prozent übernommen worden.
Nach Clap-Infos gibt es mit dieser Fusion die FNG Germany nicht mehr als eigenständiges Unternehmen. Der Markenname Fox ist damit auch in Deutschland Geschichte. „Bloß kein Fox im Namen“, schrieb zur grundsätzlichen Unternehmensstrategie vor einigen Wochen schon beispielsweise die „Zeit“. Für den deutschen Markt gilt diese Maxime also ebenso. Disney will den Namen nicht mehr, künftig heißt deshalb die bekannte Filmproduktionsfirma 20th Century Fox demnach 20th Century Studios.
Für den Standort hierzulande steht aber wohl auch fest: Das Headquarter vom (ehemaligen) Fox-Unternehmen auf dem Münchner Werksgelände wird wohl bald nicht mehr gebraucht. Es ist damit zu rechnen, dass etliche Mitarbeiter von dort demnächst hinüber wechseln in die Münchner Lili-Palmer-Straße. Dort ist im Arnulfpark Disney beheimatet (im Foto oben).
Es wäre ein weiterer Umzug eines großen TV-Unternehmens innerhalb Münchens. Im letzten Jahr zog bereits NBC Universal nach der Übernahme durch Sky Deutschland von der Münchner Theresienstraße nach Unterföhring.
Etliche Medienbeobachter fragten sich, warum bei Disney in letzter Zeit so viel Personal von Bord gegangen und dieses auch nicht kompensiert worden ist. Beispielsweise gab es den plötzlichen Weggang von Vermarktungschef Torsten Braun, von Unternehmenssprecher Uli Müller, von Marketingmanagerin Nadine Kulla oder zuletzt von Distributionschef Bernhard Glöggler. Eventuell gibt es einen Zusammenhang mit den Personalien und der Übernahme. Doppelbesetzungen sollen sicherlich vermieden werden bei der künftigen Aufstellung des Disney-Konzerns in Deutschland. Und auch der Weggang vom ehemaligen Fox-Deutschland-Chef Marco de Ruiter ist nun in einem anderen Licht zu sehen. (dh)