Instagram-Kritikerin Schink geht zu „Bild“

Female-Power bei der „Bild“: Die Berliner engagieren überraschend „Bunte“-Reporterin Nena Schink. Die Düsseldorferin ereichte in diesem Jahr große Bekanntheit mit ihrem ersten Buch „Unfollow – wie Instagram unser Leben zerstört“.

Die neue weibliche Verstärkung kommt nur wenige Tage nach dem Bekanntwerden des Weggangs von Sissi Benner. Schink kommt aber natürlich nicht als Ersatz für die Unterhaltungschefin, dort folgt auf Benner das Eigengewächs Janina Kirsch.

Die 28-Jährige wird ab 1. Oktober neue Wirtschaftsreporterin bei der Boulevardzeitung. In der jüngeren Vergangenheit verließen etliche weibliche Führungskräfte wie Christiane Hoffmann oder Uli Zeitlinger die Zeitung, was einige Beobachter kritisch sahen. Nun kommt also in dieser Hinsicht Verstärkung in die Redaktion.

Die geborene Düsseldorferin wird auch als Moderatorin bei „Bild Live“ eingesetzt. Wohl ein nicht ganz unwesentlicher Teil ihres künftigen Jobs. Vor der Kamera hat sie bereits Erfahrung gesammelt – von 2018 bis 2019 war sie für das Portal „Orange by Handelsblatt“ tätig, moderierte das Videoformat „Nena trifft Deutschlands Businessfrauen“. Am Rheinufer traf sie beispielsweise in einem sehenswerten Interview die frühere „Bild“-Chefredakteurin Tanit Koch.

Die Senkrechtstarterin war zuvor bei Burdas „Bunte“, wo sie in München seit 2019 als Reporterin arbeitete. Davor absolvierte sie ein Volontariat bei der Handelsblatt Media Group und war Consultant bei der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers.

Die Wirtschaftsjournalistin, die sich privat für Female Empowerment einsetzt, wird Reporterin im Team von Jan Schäfer, der ebenso wie sie von Burda kommt. Der 49-Jährige übernahm am 1. September als neuer Politikchef und Mitglied der Chefredaktion das Ressort Politik und Wirtschaft und wird damit Nachfolger von Nikolaus Blome.

Schink kam Anfang des Jahres „aus dem Nichts auf die ‚Spiegel‘-Bestsellerliste“, wie das „Handelsblatt“ schrieb. Anfang 2020 stieg ihr erstes Buch „Unfollow“ in die Top 10 des Magazins und sorgte für eine bundesweite Debatte über das soziale Netzwerk. Sie sei süchtig nach Instagram gewesen, schrieb Schink darin. Sie wollte zur Influencerin werden – und ist später davon kaum noch losgekommen. (dh)