Noch stärker als bisher bekannt engagiert sich der Medienkonzern Bertelsmann bei der Impstoff-Verteilung in Europa. Einem internen Schreiben ist zu entnehmen, dass an der Umsetzung der Mammutaufgabe verschiedene Bertelsmann-Unternehmen beteiligt sind. In Niedersachsen etwa übernimmt der Dienstleister Majorel, an dem Bertelsmann mit 50 Prozent beteiligt ist, die Bürger-Hotline. Zusammen mit Arvato Systems organisiert das Unternehmen auch die dahinterliegende Terminmanagement-Plattform. Diese stellt die Verwaltung des Impfstoffbestands in den niedersächsischen Impfzentren sicher.
Die größte Aufgabe wartet für die Gütersloher aber in Frankreich. Dort sorgt Arvato Supply Chain Solutions, die eine Ausschreibung gewannen, für die flächendeckende Verteilung der Impfstoffe im Land. Der Logistik-Dienstleister ist ein Spezialist für thermosensible pharmazeutische und medizintechnische Produkte. Derzeit wird der Impfstoff von dem internationalen Logistikstandort von Arvato im französischen Chanteloup-en-Brie 30 Kilometer östlich von Paris in ganz Frankreich verteilt. Bertelsmann muss es dabei schaffen, im Fall des Biontech-Impfstoffs innerhalb von elf Stunden nach Entnahme aus der -80-Grad-Kühlung (im Bild zu sehen) seinen Bestimmungsort erreichen.
Aufgrund des geografisch großen Gebietes in Frankreich holt Bertelsmann für einige Zielorte auch eigene Flugzeuge aus dem Hangar, um den Impfstoff rechtzeitig liefern zu können. So muss das Vakzin beispielsweise auf die Insel Korsika geflogen werden. Zum Einsatz kommen zwei Flugzeuge vom Typ „Falcon 2000EX EASy“ aus der eigenen Flugbereitschaft. Falls die eigenen Jets nicht ausreichen sollten, will Arvato Supply Chain Solutions auch Flugzeuge von anderen Carriern engagieren.
Mit einer Maschine diesen Typs transportiert Bertelsmann die Impfstoffe.
(dh)
Fotos: Bertelsmann, Wikipedia