Fürther über Clubhouse: „Einfach eine coole Idee“

Wärend der Corona-Zeit trifft Clubhouse den Nerv vieler Teilnehmer aus der Kommunikationsbranche. So viel lässt sich trotz zahlreicher Unkenrufe festhalten. Sehr viele bekannte Gesichter tummelten sich in dieser Woche auf der Plattform. Eines der Highlights war sicherlich ein großangelegter Talk mit „Playboy“-Chefredakteur Florian Boitin, Sat.1-Frühstücks-Mann Matthias Killing und „Playboy“-Covergirl Claudelle Deckert am gestrigen Abend. Investor Carsten Maschmeyer war in dieser Woche auch fast täglich zu hören. Er sorgte mit der Aussage, bei Tesla eventuell short gehen zu wollen, für Aufsehen. Das haben ja schon viele vor ihm versucht, für Unterhaltung ist jedenfalls gesorgt. Ob der Hype anhält und wie sich die Qualität der Gespräche mit steigenden Zugriffszahlen erhöht, wird sich schon bald zeigen.  

Ein Zuschauermagnet in dieser Woche war auch ein Fußball-Talk mit namhaften Gästen und Moderator Ralph Fürther, der mittlerweile für die Wolfram Winter-Company Three Winters arbeitet. Das Gespräch unter dem brisant klingenden Titel „Patient Profifußball – Wie können die Clubs zukünftig überleben?“ zog etliche hundert Zuschauer an. Wohl auch deswegen ist Fürthers erster Eindruck positiv: „Die Zuhörerzahlen beeindrucken mich, denn ich erinnere mich noch sehr gut an Panels auf diversen Messen und Kongressen, die am Morgen oder frühen Abend mit gerade einmal 20 Leuten im Saal gefüllt waren und die Hälfte der Gäste aus dem eigenen Unternehmen stammte“, sagt Fürther.

Was ihm außerdem gefällt ist die Gesprächskultur. „Man darf ausreden! Wie angenehm ist das für den jeweiligen Sprecher und das Publikum. Ich habe vielen Talkshows im Fernsehen den Rücken gekehrt, weil sich entweder der Moderator zu wichtig nimmt, oder fünf Menschen wild durcheinander reden“. Das Handling der App sei außerdem recht einfach und es mache einfach Spaß, selbst Themen zu setzen. Oder eben Menschen für Themen zu begeistern und gleichzeitig interessante Foren zu entdecken. Fürther: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich einmal einer Diskussion über die Herstellung von Sekt verfolge und sie sogar noch interessant finde“. Er glaubt an die Zukunft von Clubhouse, aber nur wenn die Erfinder vernünftig bleiben und „in acht Wochen nicht schon vier schwer verständliche Abo-Modelle auf den Markt bringen“.

In der Agentur „Three Winters“ hat sich jedenfalls das „Clubhouse“-Fieber breitgemacht. Am besten lief bei den Münchnern aus der Augustentraße bislang am vergangenen Sonntag der Talk mit Wolfram Winter über „Ruf und Berufung der öffentlich-rechtlichern Sender“ mit über 700 Zuhörern. Deswegen soll es an diesem Sonntag auf dem selben Clubhouse-Sendeplatz weitergehen. Als Gäste sind diesmal Valerie Weber, Helge Fuhst und Tom Bohn vorgesehen. „Einfach ein coole Idee. Für mich ist Clubhouse – neben den Impfstoffen – die innovativste Erfindung in der gesamten Coronazeit“, so Fürther zu der App, die angeblich nur von einer Handvoll Leuten programmiert worden ist. (dh)

Foto: ThreeWinters, Clubhouse