Ab Mai will die Bundesregierung deutsche Medien mit Millionen Euro bezuschussen. Bislang hatten sich die Verlage in der Vergangenheit eigentlich eher gegen eine solche Art der Staatsförderung ausgesprochen. Doch durch die Pandemie scheint das nun legitim zu werden. Doch sind die angepeilten 220 Millionen Euro eigentlich viel Geld, um Leck geschlagene Printmedien zu unterstützen?
„Nein, das ist nicht viel“, sagt der frühere Condé Nast-Geschäftsführer Moritz von Laffert zu Clap. Es gehe ja hier nicht darum einzelne Unternehmen zu unterstützen, wie im den Fällen TUI oder Lufthansa geschehen, sondern darum, die „Systemrelevanz und die Vielfalt einer ganzen Branche zu erhalten, um auch künftig noch unabhängige Berichterstattung gewährleisten zu können“, so der Proventis-Berater von Laffert weiter. Vor allem sollte eher ein Augenmerk darauf gelegt werden, den Pressevertrieb zu unterstützen. „Da könnte es irreversible Brüche geben“. Genau an dieser Stelle müssten die mittelständisch geprägten Unternehmen strukturell unterstützt werden.
„220 Millionen euro sind nicht viel“, sagt der Proventis-Berater Moritz von Laffert.
Es wäre natürlich zu wünschen, dass Verlagen die digitale Transformation ihres Geschäftsmodells auch ohne die Unterstützung des Staates in dieser Ausnahmesituation gelingt. Die nun geplante Förderung kann dazu wohl ohnehin nur bruchstückhaft beitragen.
Jeder kann sich selber ein Bild machen, ob die Unterstützung sinnvoll ist oder nicht. Clap liegt der Brief der Bundeswirtschaftsministeriums vor und kann hier nachgelesen werden:
Foto: Proventis