Printpreis: Was sich Welte von der neuen Bundesregierung wünscht

Als „Kämpfer für eine freie und unabhängige Medienlandschaft“ erhielt Philipp Welte gestern Abend im Nymphenburger Schlosspark in München den Ehrenpreis des Bayerischen Printpreises für die Jahre 2020/2021. Die Auszeichnung wurde im Beisein von VDZ-Präsident Rudolf Thiemann (links im Bild) vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vergeben. 

Nach der Übergabe hielt der Burda-Vorstand im vollbesetzten Hubertussaal vor vielen bekannten Verlegern eine längere Rede. Dabei wandte er sich vor allem an die kommende neue Bundesregierung. Die wichtigsten Aussagen hat Clap zusammengetragen:

– „Wir wollen politische Rahmenbedingungen, die es uns möglich machen, uns unternehmerisch zu behaupten. Wie auch immer die nächste Bundesregierung aussieht: Wir müssen ihr klarmachen, was es für die Stabilität einer Demokratie bedeuten würde, wenn der Journalismus der Verlage verschwinden sollte.“

– „Wer als politisch Verantwortlicher die Freiheit einer Gesellschaft will, der muss auch dafür Sorge tragen, dass wir Verlage unserer Aufgabe, unserer Rolle in einer Demokratie auch unter den wirtschaftlichen Bedingungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden können.“

– „Eine funktionierende Demokratie braucht gesunde Verlage, dazu gibt es keine Alternative. Die freie Presse ist unverzichtbar, wenn unsere Welt eine freie bleiben soll.“

– „Wirklich frei ist die Presse nur dann, wenn sie sich marktwirtschaftlich finanzieren kann. Wir wollen keine Abhängigkeiten von industriellen Mäzenen oder Oligarchen, wir wollen keine Subventionen, keine staatliche Alimentation.“

– „Die Heimat des Journalismus und damit der freien Presse sind in Deutschland die Verlage: Zwei Drittel der fest angestellten Redakteurinnen und Redakteure arbeiten in einem Verlag. Diese 22.000 Kolleginnen und Kollegen stehen für qualitativ hochwertige, verlässliche Inhalte im Sinne des Presserecht.“

Unterbrach manchen Protagonisten auf Bühne, wenn die Rede zu lang zu werden drohte: Moderatorin Eva Grünbauer.

Kam etwas zu spät, war aber gut drauf: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Zwei, die sich seit Jahren gut kennen: Söder und Welte im Blitzlichtgewitter.

Fotos + Text: dh