„Madame“ vs. „Elle“: Viel Aufregung um (fast) nichts

So viel Aufmerksamkeit haben Magazin-Cover in diesem Jahr selten bekommen. Es ist wie verrückt: „Elle“ und „Madame“ liegen mit den exakt gleichen Titelfotos am Kiosk. Ein Maleur, dass in diesen Stunden gerade für Aufregung sorgt: Die Looping Group will gegen Burda wegen dem doppelten Zeitschriften-Cover klagen, weil das Foto im deutschsprachigen Raum exklusiv lizenziert worden sei. Und Burda widerspricht den Vorwürfen und will seinerseits rechtliche Schritte einleiten.

Wer ist wirklich Schuld? Wahrscheinlich so richtig keiner der beiden Medienunternehmen. Ein einfacher Hinweis der zuständigen Bild-Agentur hätte womöglich gereicht und so wäre entweder das eine oder das andere Cover gar nicht erst erschienen. Auf jeden Fall kann so etwas mal passieren, die angedrohten gerichtlichen Auseinandersetzungen wirken indes etwas überzogen. 

Mit etwas Glück sorgt diese kleine Auseinandersetzung für etwas Öffentlichlichkeit und beide Titel können sich über eine ordentliche Auflage freuen. Leser könnten auch aus Interesse einfach beide Ausgaben kaufen. Immerhin unterscheiden sich die beiden Geschichten, die sich rund um das Foto ranken, deutlich. Bei der „Elle“ geht es ums Weihnachtsfest, bei „Madame“ um die komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung.

Nebenbei bemerkt steht auf dem „Elle“-Cover durch Zufall unter dem Stichwort „Winter-Träume“ noch der Nachname der „Madame“-Chefin Petra Winter. Darunter die Unterzeile „Kaminhotels“, „Magische Maniküre“ und „Richtig Atmen“. Eine ungewollte Provokation, über die die beiden Medienunternehmen wahrscheinlich in einer Woche schon wieder schmunzeln können. (dh)