Ex-Jalag-Chef: Warum Heiko Gregor nicht mehr als Verlagsmanager arbeitet

Jetzt ist es raus, warum Heiko Gregor Anfang des Jahres den Jahreszeiten Verlag als CEO verlassen hat: er hat sich mit Harways Solutions mit seinem Geschäftspartner Florian Ristig (früher unter anderem Boston Consulting Group) selbstständig gemacht. Von Hamburg aus werden die beiden ein Beratungsunternehmen auf die Beine stellen. Weshalb Gregor diesen Schritt geht, erzählt er im Interview.  

Sie haben jetzt so viele Jahre für Printunternehmen gearbeitet. Ist das jetzt ein Rückzug aus dem Verlagsgeschäft?

Gregor: Einen Rückzug aus dem Verlagsgeschäft würde ich das nicht nennen. Ich konnte im März diesen Jahres nach drei Jahren planmäßig das Restrukturierungs- und Transformationsprojekt bei der Ganske Verlagsgruppe abschließen. Das Management beim Jahreszeiten Verlag haben wir unter anderem mit Susan Molzow sehr gut besetzen können und die Kollegen führen nun die Arbeit fort. Im Rahmen unserer erfolgreichen Projektarbeit fügte sich alles gut zusammen – was mich sehr freut.

Wie so etliche andere wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit – wie kam es dazu?

Gregor: Während meiner dreijährigen Aufgabe bei der Ganske Verlagsgruppe gab es diverse Projektanfragen. Die Prio hatte aber in dieser Zeit selbstverständlich meine Aufgabe als CEO beim Jahreszeiten Verlag und bei Hoffman und Campe X. Insofern hatte ich mein eigenes unternehmerisches Engagement reduziert. Nun habe ich den Faden wieder aufgenommen und mit meinen Partnern dafür mit Harway auch ein entsprechendes Konstrukt gegründet.

Welche Kunden wird Harway haben? Oder gibt es etwa schon welche?

Gregor: Wir arbeiten aktuell an unterschiedlichsten Projekten unter anderm im Bereich Online-Audio und Data im Umfeld der privaten deutschen Radiosender oder im Bereich D2C Geschäftsmodelle für einen Konsumgüter Konzern und ein im Food Bereich agierendes Unternehmen. Insofern sind wir auch branchenübergreifend unterwegs und werden in Zukunft zum Teil auch in dem einen oder anderen Projekt nicht nur beratend engagiert sein, sondern auch unternehmerisch. 

Was ist die strategische Zielsetzung?

Gregor: Mit Harway verstehen wir uns als Partner für neue Perspektiven und Transformation. Das heißt uns kontaktiert man, wenn man sein Geschäftsmodell, respektive sein Ökosystem oder Teile davon weiterentwickeln will oder eine grundsätzliche Transformation notwendig ist, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dabei spielt natürlich weiterhin die „Digitale Transformation“ eine große Rolle, aber nicht ausschließlich. In der Zusammenarbeit verstehen wir uns als Sparringspartner sowie Enabler und weniger als klassische Consultants.

Was machen Sie anders als andere Beratungsunternehmen?

Gregor: Wir legen den Fokus auf das „Machen“. Denn in den meisten Fällen ist das Wissen vorhanden, aber die Unternehmen tun sich aus den unterschiedlichsten Gründen häufig sehr schwer in die konkrete und auch systemische Umsetzung mit dem entsprechenden Tempo zu kommen. Hierzu gehen wir bei Bedarf auch temporär in die Management Rolle und Verantwortung. Unsere Projekte reichen dabei vom StartUp-Coaching bis hin zu Weichenstellungen für den Konzern. Darüber hinaus bieten wir für viele Unternehmen auch ein alternatives Modell an, in dem wir nicht nur im Auftrag beratend und in der Umsetzung tätig sind, sondern uns auch unternehmerisch an attraktiven Vorhaben beteiligen. Das hat dann noch einmal ein andere Qualität in der Zusammenarbeit und kann je nach Kontext deutliche Vorteile bieten.

Interview: dh

Foto: privat