Rock’n’Roll-Staatschefin Sanna Marin und die Nato

Finnland ist weithin bekannt für eine Vielzahl von bekannten und erfolgreichen Metal Bands: Sunrise Avenue, The Rasmus oder Him sind allen bekannt, aber auch Nightwish, Apocalyptica oder die 69Eyes kommen aus dem nordeuropäischen Land. Die Finnen lassen sich ja deswegen auch gerne als „The Number One Metal Country in Europe“ titulieren.

Und da ist es irgendwie nachvollziehbar, dass sich die junge Premierministerin Sanna Marin der Rockmusik im Allgemeinen sehr zugewandt zeigt. Zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geht sie mit einem dunklen T-Shirt. Zu offiziellen Anlässen auch gerne mit einer lässigen Lederjacke. Beim Ruisrock-Festival ist sie vorne mit dabei. Das heute allseits geteilte Partyvideo (Marin: „Habe kein Problem damit, einen Drogentest zu machen“) sieht zwar gar nicht so sehr nach Metal aus. Aber sie ist weltweit damit in den Schlagzeilen.

Schon länger gilt sie ja wegen ihrem Auftreten als „coolste Regierungschefin in Europa“. Vielleicht ist die gezeigte Affinität zu harter Rockmusik aber auch ein sehr geschickter kommunikativer Schachzug von Sanna Marin? Denn wer kennt schon Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre, der sich erst kürzlich mit Kanzler Olaf Scholz traf. Auch die dänische sozialdemokratische Regierungschefin Mette Frederiksen sieht man hierzulande selten in den Zeitungen. Und die erste schwedische Regierungschefin, Magdalena Andersson, kann durchaus noch an ihrer Bekanntheit arbeiten. Vielleicht kann Andersson ja demnächst irgendwie einen kommunikativen Bezug zu Abba herstellen, wenn es wieder um das Thema Nato-Beitritt geht. Zusammen mit Marin wäre sie dann fast unschlagbar.

Kommentar: Daniel Häuser

Foto: Wikipedia

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