Die Stunde der Change-Manager

Das sorgt derzeit für Aufsehen: rund vier Monate nach der Übernahme des Vorstands­ressorts News Media National bei Axel Springer kündigte Ulrike Handel (rechts im Bild) in einer Mail an die Mitarbeitenden ein neues Strategie­projekt an. Dabei seien vor allem Organisations­strukturen ein wichtiges Thema, die derzeit „zu komplex“ seien. Es geht also darum, Printprodukte in rezessiven Märkten noch effektiver zu produzieren. Bei Springer ist offensichtlich jetzt eine Zeit für grundlegende Veränderungen gekommen. Aber nicht nur da. 

Auch andere Verlage setzen derzeit wieder verstärkt auf sogenannte Change Manager. So kündigte die Bauer Media Group Jan Wachtel in dieser Woche an. Der frühere RTL Deutschland-Manager startet zum 1. Januar 2023 als Präsident des globalen Publishing Geschäfts. Dieses umfasst die mehr als 400 Titel und über 100 digitalen Produkte in Deutschland, Großbritannien, Polen und Frankreich. Wachtels Einstieg kommt in einer wichtigen Phase, in der sich das Unternehmen grundlegend verändert, „um die Chancen der Digitalisierung voll zu nutzen“, wie das Unternehmen schreibt. Verantwortlich ist er in dem Bereich übrigens künftig für „Transformation“. Wachtel wird sicherlich ein großes Aufgabenpaket für anstehende Veränderungen mitbekommen haben, die er nun umsetzen soll. Bauer überdenkt also mal wieder die Strukturen.

Last but not least holte das Handelsblatt Lutz Bernhardt gerade zu den Düsseldorfern. Der Journalist ist kein unbeschriebens Blatt: vor vielen Jahren hat er schon mal die „Neue Zürcher Zeitung“ zum Relaunch der Tageszeitung beraten. Richtiger „Change-Manager“ war der 48-Jährige aber dann bei der „Süddeutschen Zeitung“. Dort hat er die Redaktion bei der Zusammenlegung der Online- und Print-Redaktionen unterstützt. Neue redaktionsinterne Strukturen schaffen, das ist gerade bei fast allen Verlagen das Thema der Stunde. Wohl dem, der einen ausgewiesenen Change Manager in seinen Reihen hat. (dh)

Foto: Handelsblatt, Bauer Media Group, Springer