Clap 83 ist da: Titel mit Reimann, Clubgespräch mit Neureuter

Ab dem kommenden Jahr übernimmt der SWR offiziell den ARD-Vorsitz vom WDR. Dann wird unsere Titelheldin Marieke Reimenn noch mehr im Fokus stehen als bislang. Warum? Die gebürtige Ostdeutsche und zweite SWR-Chefredakteurin koordiniert dann federführend die Runde der ARD-Chefredakteurinnen und Chefredakteure. Außerdem soll sie den Ausbau der Audiostrategien voranbringen. Mehr über Reimann erfahren exklusiv unsere Print-Leser im Titelportrait (Bestellung unter clap@clap-club.de).

Ganz auf Print setzt auch im nächsten Jahr die frühere „Vogue“-Chefredakteurin Stephanie Neureuter. Was sie genau im nächsten Jahr mit ihrem eigenen Magazin „Premium Quarterly“ vorhat? Einen Ausschnitt aus dem gedruckten Interview gibt es schon mal hier: 

Sie waren so viele Jahre bei Condé Nast in verschiedenen Funktionen. Wann ist denn genau die Idee bei Ihnen gereift, ein eigenes Magazin zu machen? Hätten Sie sich das schon vor einigen Jahren vorstellen können?

Neureuter: Die Idee ist erst so richtig im vergangenen Jahr nach meinem Ausstieg bei Condé Nast und dem vollen Einstieg ins Unternehmen meines Vaters gereift. Zusammen mit ihm und Robert Emich, der ja lange stellvertretender Chefredakteur bei VOGUE war, haben wir viel diskutiert und hin- und her überlegt, was man machen könnte. Etwas, das es so noch nicht gibt, wo wir unsere Erfahrungen und Leidenschaft einbringen können. Und daraus ist dann der Plan entstanden, es mit einem journalistisch wie optisch sehrhochwertigen Magazin zu probieren, das sich an eine ganz besondere Zielgruppe wendet.Das Fundament von Premium Quarterly ist auch in erster Linie das Ärzte-Netzwerk, Premium Kliniken und Praxen.

Aber was ist denn bei dem Magazin komplett anders als bei VOGUE beispielsweise?

Neureuter: Alles – es ist ein Magazin mit eigenem Konzept, mit Ausnahme des Qualitätsanspruchs an gute Geschichten. Die Kernkompetenz von VOGUE, nämlich Mode, findet in Premium Quarterly nicht statt. Was aber nicht heißt, dass wir kein Interview mit einem Fashion-Designer oder Designerin machen würden. Doch darin würde es dann nicht in erster Linie um Mode gehen. Als wir in Premium Quarterly beispielsweise ein Interview mit Charles Schumann hatten, sprachen wir mit ihm nicht wie üblicherweise über seine Bar oder seine Cocktails, sondern über seine Leidenschaft für Sport und sein erstaunliches Fitnessprogramm im Alter von Jahren über 80 – dass er noch boxt und surft und erst vor relativ kurzer Zeit mit dem Fußballspielen aufgehört hat.

Jetzt sind Sie Medienunternehmerin und nicht “nur” Journalistin. Über was haben Sie sich beispielsweise als Unternehmerin in letzter Zeit besonders geärgert?

Neureuter:  Das sind vor allem die steigenden Kosten, die uns aber alle betreffen. Bei der Produktion eines Magazins ist das in erster Linie die enorme Preiserhöhung beim Papier. Das tut schon weh. Man sieht ja in anderen Zeitschriften-Segmenten, wie versucht wird, dem Anstieg mit der Verwendung von weniger hochwertigen Papier zu begegnen. Das ist jedoch für uns keine Option. Um den Anspruch in der Qualität, die für uns bereits bei der Haptik des Hefts beginnt, zu gewährleisten, können und wollen wir nicht auf günstigereAlternativen umsteigen. Insofern bleibt uns nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sich diese Dynamik verlangsamt oder Papier auch mal wieder günstiger wird. Grundsätzlich ist dies für mich eine ganz neue Thematik, mit der ich mich auseinandersetzen muss. Als Unternehmerin spüre ich ein hohes Maß an Verantwortung und bin dabei ein komplett neues Unternehmen und Team aufzubauen. Das Budget ist natürlich auch immer ein Thema für so ein kleines Print-Start-up. Vor allem, wenn man auf Qualität setzt. 

Wir leben in sehr komplizierten Zeiten mit hohen Kosten. Wie schwer ist es gerade, guten Content herzustellen?

Neureuter: Prinzipiell: eine Geschichte muss nicht zwangsweise teuer sein, um gut zu werden, spannend und interessant erzählt zu sein. Doch ich finde, gute Arbeit muss auch entsprechend bezahlt werden. Und wir setzen nun mal auf Qualitätsjournalismus. Die Journalisten, die mit uns arbeiten, sind alles hochqualifizierte, wirklich erfahrene Leute mit hoher Kompetenz und Fachwissen. 

Sie arbeiten auch mit früheren Ex-Kollegen zusammen, beispielsweise mit dem in der Öffentlichkeit recht zurückhaltenden Robert Emich. Der war ja 16 Jahre auch stellvertretender Chefredakteur bei der Vogue. 

Neureuter: Wir kennen uns schon wirklich sehr lange durch unsere gemeinsame Zeit bei Condé Nast. Und er ist ein unglaublich guter – manchmal auch sehr strenger – Sparringpartner. Er ist vollkommen unbestechlich, wenn es um die Qualität von Texten und Optik geht. Zusammen mit anderen Weggefährt:innen wie Marianne von Waldenfels, Vanessa Daly und Bernd Skupin ist das ein tolles Team. 

Sie waren so viele Jahre bei Condé Nast in verschiedenen Funktionen. Wann ist denn genau die Idee bei Ihnen gereift, ein eigenes Magazin zu machen? Hätten Sie sich das schon vor einigen Jahren vorstellen können?

Neureuter: Die Idee ist erst so richtig im vergangenen Jahr nach meinem Ausstieg bei Condé Nast und dem vollen Einstieg ins Unternehmen meines Vaters gereift. Zusammen mit ihm und Robert Emich, der ja lange stellvertretender Chefredakteur bei „Vogue“ war, haben wir viel diskutiert und hin- und her überlegt, was man machen könnte. Etwas, das es so noch nicht gibt, wo wir unsere Erfahrungen und Leidenschaft einbringen können. Und daraus ist dann der Plan entstanden, es mit einem journalistisch wie optisch sehrhochwertigen Magazin zu probieren, das sich an eine ganz besondere Zielgruppe wendet.Das Fundament von Premium Quarterly ist auch in erster Linie das Ärzte-Netzwerk, Premium Kliniken und Praxen.

Aber was ist denn bei dem Magazin komplett anders als bei „Vogue“ beispielsweise?

Neureuter: Alles – es ist ein Magazin mit eigenem Konzept, mit Ausnahme des Qualitätsanspruchs an gute Geschichten. Die Kernkompetenz von „Vogue“, nämlich Mode, findet in Premium Quarterly nicht statt. Was aber nicht heißt, dass wir kein Interview mit einem Fashion-Designer oder Designerin machen würden. Doch darin würde es dann nicht in erster Linie um Mode gehen. Als wir in Premium Quarterly beispielsweise ein Interview mit Charles Schumann hatten, sprachen wir mit ihm nicht wie üblicherweise über seine Bar oder seine Cocktails, sondern über seine Leidenschaft für Sport und sein erstaunliches Fitnessprogramm im Alter von Jahren über 80 – dass er noch boxt und surft und erst vor relativ kurzer Zeit mit dem Fußballspielen aufgehört hat.

Jetzt sind Sie Medienunternehmerin und nicht “nur” Journalistin. Über was haben Sie sich beispielsweise als Unternehmerin in letzter Zeit besonders geärgert?

Neureuter:  Das sind vor allem die steigenden Kosten, die uns aber alle betreffen. Bei der Produktion eines Magazins ist das in erster Linie die enorme Preiserhöhung beim Papier. Das tut schon weh. Man sieht ja in anderen Zeitschriften-Segmenten, wie versucht wird, dem Anstieg mit der Verwendung von weniger hochwertigen Papier zu begegnen. Das ist jedoch für uns keine Option. Um den Anspruch in der Qualität, die für uns bereits bei der Haptik des Hefts beginnt, zu gewährleisten, können und wollen wir nicht auf günstigereAlternativen umsteigen. Insofern bleibt uns nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sich diese Dynamik verlangsamt oder Papier auch mal wieder günstiger wird. Grundsätzlich ist dies für mich eine ganz neue Thematik, mit der ich mich auseinandersetzen muss. Als Unternehmerin spüre ich ein hohes Maß an Verantwortung und bin dabei ein komplett neues Unternehmen und Team aufzubauen. Das Budget ist natürlichauchimmer ein Thema für so ein kleines Print-Start-up. Vor allem, wenn man auf Qualität setzt. 

Wir leben in sehr komplizierten Zeiten mit hohen Kosten. Wie schwer ist es gerade, guten Content herzustellen?

Neureuter: Prinzipiell: eine Geschichte muss nicht zwangsweise teuer sein, um gut zu werden, spannend und interessant erzählt zu sein. Doch ich finde, gute Arbeit muss auch entsprechend bezahlt werden. Und wir setzen nun mal auf Qualitätsjournalismus. Die Journalisten, die mit uns arbeiten, sind alles hochqualifizierte, wirklich erfahrene Leute mit hoher Kompetenz und Fachwissen. 

Interview: dh