Ein weiterer Printtitel weniger: Das „Hygge“-Magazin von RTL Deutschland respektive Gruner + Jahr und der Deutschen Medien-Manufaktur aus Münster wird ab diesem Jahr nicht mehr produziert. Der zweimonatlich erscheinende Titel kam letztmalig Mitte November 2022 heraus.
Die Medienunternehmen behalten sich künftig weitere Aktivitäten mit der Marke vor, ein gedrucktes Heft ist aber nicht mehr vorgesehen. Kündigungen soll es nicht geben, sagt eine Sprecherin. Den Angestellten sollen Angebote für ein anderes Engagement im Unternehmen unterbreitet werden.
Langweilig wird es aber beispielsweise Chefredakteurin Sinja Schütte (unten im Bild) ohnehin nicht werden. Sie ist Multichefredakteurin und damit auch für die Magazine “Landlust”, “Flow” und “Living at Home” verantwortlich. Erstmals kam „Hygge“ Mitte 2017 in einer hohen Druckauflage von 250.000 Exemplaren an den Kiosk. Das Magazin „für das einfache Glück“ richtete sich an Frauen zwischen 25 und 55 Jahren.
Die Einstellung läuft nicht im Rahmen der von Bertelsmann angekündigten Print-Portfolioüberprüfung der G+J-Titel, betont das Medienunternehmen. Diese Überprüfung soll bekanntlich noch bis Ende des ersten Quartals andauern. Die Entscheidung zur Einstellung von „Hygge“ ist demnach schon länger gefallen. Aber auch ohne diesen Zusammenhang ist diese Einstellung ein weiterer Schlag für das Zeitschriftengeschäft.
G+J wird weiterhin ein Thema bleiben. Zuletzt dementierte Bertelsmann Berichte, etwa in der „Süddeutschen Zeitung“, über den bevorstehenden Verkauf prominenter Zeitschriften aus dem G+J-Regal wie „Geo“ oder „Brigitte“. Nach Clap-Infos finden allerdings demnächst immerhin allgemeine Gespräche mit anderen Medienunternehmen hinsichtlich G+J-Zeitschriftengeschäft statt. Diese Sondierungen sollen ab Februar laufen. Weiterhin steht das Zitat von Thomas Rabe aus dem Bertelsmann-Intranet vom September 2022 im Raum, wonach nur solche Titel mit RTL zusammengeführt werden sollen, die „wirklich synergetisch sind“.
Zuletzt sorgte jedenfalls der kommende Weggang des angesehenen „Capital“-Chefredakteurs Horst von Buttlar für Aufsehen. Er sucht nun bei der „Wirtschaftswoche“ neue Perspektiven.
Multichefredakteurin Sinja Schütte ist weiterhin gut ausgelastet.
Fotos: G+J