Weinek – die Volksstimme: Hulapalu – das Leben ist ein Oktoberfest!

Wir Österreicher, vor allem wir Steirer, können einfach alles. Also wirklich alles. Stellen Sie uns eine Aufgabe, wir meistern sie. Warum also nicht auch Chefredakteur? Wer so lyrische Texte wie Hulapalu – Hodiodioooodiooodie, Hodiodiodieee gebiert, den lieben die Götter.

Von der Kernölmuse geküsst quasi, beglückt die singende Schmalzlocke aus Graz junge und alte Fans volksdümmlicher Weisen. Karl Moik schaut als „Engerl“ auf seinem „Wolkerl“ gerührt herab auf seinen Ziehsohn. So liab. Die heile Wöd. Selbstredend, dass die Rettung der Mediengattung Print aus dem Hause Red Bull stammt. Seit Hubert von Goisern dem mittlerweile verstorbenen Dosenchef Dietrich Mateschitz ob seiner fremdenfeindlichen Auslassungen zum Thema Flüchtlinge den virtuellen Mittelfinger gezeigt hat, sucht man nach einem Aushängeschild Marke blut- und bodenständig. Und wurde beim singenden Alpentarzan fündig.

„Wenn Zuckerpuppn kess mit’n Schulterblattl zucken, musst si zuwadruckn“. Poesie war noch nie erhebender. „Schnackseln, Schnitzel und Scheitelknien (eine perfide Bestrafungsmethode für unbotmäßige Schüler:innen oder unfolgsame Ministranten)“ titelte einst die Wiener Tageszeitung „Kurier“ anlässlich einer Albumveröffentlichung des steirischen Schöngeistes. Und nun wird er eben Chefredakteur seines eigenen Magazins, das – Sie habens erraten – „Andreas Gabalier“ heißen soll.

Nachdem es mit den ambitionierten Printprodukten „Addendum“ und „Der Pragmaticus“ aus dem Hause Red Bull nicht so richtig wirklich klappen wollte, versucht man nun die weniger anspruchsvolle Spaßgesellschaft medial abzuholen. Hulapalu – Das ganze Leben ein einziges Oktoberfest.

Doch was wird Gabaliers nächster Geniestreich? Das ganz große Kino vielleicht? Mit ihm als Drehbuchautoren, Hauptdarsteller Regisseur und überhaupt sonst auch allem? Der Titel des vorprogrammierten BOX Office Blockbuster: Geodelt wird in der Lederhose.

Andreas Weinek ist seit ein paar Monaten beim Streaminganbieter Pantaflix an Bord. Der Ex-A+E-Chef soll dort das Doku-Geschäft aufbauen. Für Clap schreibt er regelmäßig.

 

Foto: Alexander von Spreti, Red Bull Media House