Fast die gesamte deutsche Medienlandschaft befindet sich derzeit im Umbruch. Und insbesondere im Print-Vermarktungsbereich kündigen sich einige große Veränderungen an. Der Vermarkter Media Impact baut im Zuge der Neuausrichtung bei Springer stark um. Vor kurzem gab das Kartellamt grundsätzlich grünes Licht für das geplante Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke. Außerdem soll angeblich der Vermarktung-Sektor der Spiegel-Gruppe von der AdAlliance zu Holtzbrinck wechseln. Eventuell bahnt sich nun bei der angesprochenen AdAlliance ein neues Bündnis an.
Nach Clap-Infos führt die Bauer Media Group gerade Gespräche mit der AdAlliance respektive RTL Deutschland über eine Zusammenarbeit in der Vermarktung. Entsteht hier womöglich auch ein neues großes Vermarktungsbündnis? Als Gegengewicht zu Funke und Burda? Durch die angekündigte Einstellung etlicher Gruner + Jahr-Titel wird das Portfolio der AdAlliance künftig schrumpfen. Der Vermarkter könnte das durch ein neues Bündnis mit Bauer mehr als kompensieren. Und auch der erst gestern bekannt gewordene mögliche Wechsel vom Spiegel zu Holtzbrinck würde in einem etwas anderen Licht erscheinen. Die Spiegel-Gruppe hat nach bis Ende 2023 einen Vertrag mit der AdAlliance. Danach könnte die Bauer Media Group folgen.
Die Marktgerüchte werden von den Hamburgern auch nicht direkt dementiert. Dort heißt es: „Ein Großteil der Herausforderungen im Markt betrifft ja unsere gesamte Branche. Deswegen sind wir davon überzeugt, dass es richtig und wichtig ist, mit all unseren Marktpartnern im regelmäßigen Austausch über Zukunftsoptionen zu sein. Und das praktizieren wir seit jeher so und für die verschiedenen Bereiche, wie Vertrieb, Vermarktung, Druckerei und vieles mehr“, so eine Sprecherin.
Es gab ja immer Spannungen mit dem „Spiegel“, weil die Hamburger nur ungern zusammen mit RTL vermarktet werden wollten. Solche Konflikte wird es bei den Bauer-Titeln wohl eher nicht geben. Wenn es so kommen sollte, wie es gerade aussieht, blieben am Ende zwei große Vermarkter für den PZ-Bereich: Die AdAlliance und das BCN.
Foto: Alexander von Spreti