Es hört sich zunächst nicht allzu brisant an: in seinem Anfang Mai kommenden neuen Buch erzählt Kai Diekmann vom Telefonanruf des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff, von Putins Badehose, Erdoğans Ausfälligkeiten, seiner Freundschaft zu Helmut Kohl und einem exklusiven Trump-Interview. So weit, so bekannt. Kommt da noch mehr? Die Namen Mathias Döpfner, Julian Reichelt oder Claus Strunz fallen im Klappentext bislang jedenfalls nicht.
Aber Diekmann wäre nicht Diekmann, wenn da nicht vielleicht noch die ein oder andere Überraschung inhaltlicher Art lauern könnte. Er hat ja schon in den sozialen Medien in den letzten Tagen nur scheibchenweise kommende Inhalte und das Cover bekannt gegeben. Vielleicht hat er noch bisher unveröffentlichtes Material zu bieten? Diese Wahrscheinlichkeit ist hoch. Wäre ja auch langweilig, wenn es bei einer Leistungsbeschreibung als „Bild“-Chefredakteur bleiben würde.
Das Diekmann-Buch kommt in einer Zeit großer Unruhe bei Axel Springer. Nach den zuletzt bekannt gewordenen Maßnahmen mit den geplanten Personaleinsparungen ist hier Feuer unterm Dach. Sicherlich ist nicht davon auzugehen, dass Diekmann sein Buch nun genau deswegen zu diesem Zeitpunkt auf den Markt bringt. Er hatte ja schon vor längerer Zeit angekündigt, etws über seine Vergangenheit bei „Bild“ zu schreiben. Aber vielleicht fördert das Buch noch einige Wahrheiten zu Tage, die die jetzige Entwicklung ein wenig erklären können. (dh)
Foto: DVA