Clap 84 kommt: Interview mit Susan Molzow

Das neue Clap-Magazin ist bereits auf dem Weg zu den Abonnenten. Zu den Heft-Highlights gehört dieses Mal ein Gespräch mit der Jalag-Chefin Susan Molzow, die in Hamburg einiges umkrempeln wird und auch sonst einiges vorhat. Einen Auszug des Interviews finden sie hier, wer zu den Clap-Abonnenten zählen möchte schreibt einfach eine Mail an clap@clap-club.de:

Frau Molzow, gar nicht mal so oft sind Sie beruflich in München anzutreffen. Was führt Sie in die süddeutsche Medienstadt? 

Molzow: Ein Treffen mit einem Schwester-Unternehmen der Ganske-Gruppe. In diesem Fall mit den Kolleg und Kolleginnen von Gräfe und Unzer, um gemeinsame Projekte auszuloten und den Standort kennenzulernen. 

Es ist zweifelsohne ein besonders anspruchsvolles Jahr für Printmedien. Folgt man dem Verbandschef Philipp Welte, könnten in der nächsten Zeit viele weitere Zeitschriften eingestellt werden, wenn sich die Rahmenbedingungen für die Magazine nicht ändern. Sehen Sie die Lage ähnlich dramatisch?  

Molzow: Nein, auf keinen Fall. Ich könnte jetzt viel darüber lamentieren, wie sehr diese sehr öffentliche Diskussion  unserer Branche schadet. Stattdessen gehen wir lieber gleich zu meiner Sicht der Dinge über. Nach meinem Dafürhalten ist das Denken in Clustern, in diesem Fall Digital und Print, überholt. Vielmehr geht es um die Marken und ihre Welten. Wo treffe ich meine Leser:innen, meine Werbe-Kund:innen. Dabei ist Print kein Selbstzweck, sondern es geht darum, integrierte Markenwelten erlebbar zu machen. Und da spielt das haptische Magazin nach wie vor eine große Rolle. Wir investieren in eine hohe Papierqualität und besonders gute Ausstattung – das hat seinen Preis, den wiederum unsere Leser:innen ihrerseits für Luxus und Schönheit investieren – in unseren Kernmärkten Kulinarik, Design & Wohnen, Travel und Luxury.

Sie wollen aber offensichtlich einiges ändern. Seit ihrem Amtsantritt im Frühjahr 2022 als neue CEO wirkt es so, als stünden im Verlag viele und umfangreiche Änderungen an. So viele News gab es jedenfalls selten beim Jahreszeiten Verlag. Sind Sie eine Change-Managerin?

Molzow: Das würde ich so nicht sagen. Für mich heißt Management, nicht in festen Kategorien zu denken, sondern sich immer wieder auf sich verändernde Rahmenbedingungen einzustellen. Das klappt bei uns im Jahreszeiten Verlag, ausgesprochen gut. Kleine Teams, eine enge Abstimmung untereinander und die umfangreiche Expertise der Kolleg:innen zu den für uns relevanten Themen machen es relativ leicht, Neues auf den Weg zu bringen und wieder und wieder weiterzudenken. 

Die neue personelle Lage ist bei Ihnen jedenfalls nicht uninteressant. Mitgebracht haben Sie beispielsweise ihren Sales-Geschäftsführer Arne Bergmann, der im TV-Geschäft, im Print-Business und auch Online Erfahrungen hat. Was erhoffen Sie sich von ihm?

Molzow: Arne und ich haben gleichzeitig angefangen, ich habe ihn also nicht mitgebracht, wir haben beide einen sehr hohen Anspruch – Arne ist ein absoluter Sales-Profi und weiß, die PS auf die Straße zu bringen. Als Führungspersönlichkeit versteht er das Vermarktungsteam hervorragend aufzustellen und zu führen und setzt neue wichtige Impulse. Gleichzeitig ist es sehr gut vernetzt auch außerhalb der klassischen Medienvermarktung und wir verstehen uns bei vielen Themen als echte Sparringspartner.

Etwas Ungewöhnliches passiert gerade bei „Merian“. Die Reisezeitschrift pausiert gerade und sie soll erst im Herbst einen umfangreichen Neustart bekommen. Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Erscheinung erst einmal komplett einzustellen? Ist das für Abonnenten nicht irritierend? 

Molzow: Ist das nicht ein Vorgehen, was man sich immer wünscht? Unabhängig vom Tagesgeschäft über die Zukunft des eigenen Schaffens nachzudenken? Die vergangenen drei Pandemie-Jahre haben gezeigt, dass anspruchsvolles, unbeschwertes Reisen und das Entdecken von Ländern, Menschen und Kulturen sich nachhaltig verändern und signifikant individueller werden. Merian wird dem Rechnung tragen und das Jubiläumsjahr 2023 nutzen, um eine vollständig neue moderne und innovative Positionierung im Travelsegment zu entwickeln, um mit einem neu gestalteten, sehr hochwertigen Premium-Reisemagazin zurückzukehren. Unsere Abonnenten haben wir entsprechend informiert und in der Zwischenzeit werden einige spannende Merian-Scout-Hefte die Lücke füllen.

Foto: Alexander von Spreti

Interview: dh

Und so sieht übrigens das neue Clap-Cover aus. Lassen sie sich überraschen…