Bundesligarechte: Chance für die Telekom?

In dieser Woche stellte die Telekom öffentlichkeitswirksam sein Drei-Säulen-Modell für die kommende Fußball-Europameisterschaft vor. Unter der Überschrift „Einladung zum Medienevent“ wurden möglichst viele Marktteilnehmer gebeten entweder im Stream oder vor Ort in Düsseldorf dabei zu sein. Und die Telekom respektive Magenta TV hinterließ bei der Präsentation dabei einen durchaus guten Eindruck: Als offizieller Partner für Telekommunikationsdienste will das Unternehmen die Vernetzung der zehn Stadien und aller Fan-Zonen in den Gastgeberstädten sowie der 24 Mannschaftsquartiere und Trainingszonen sicherstellen. Im Rahmen der Sponsoring Partnerschaft mit der UEFA wird die Telekom unter anderem das Fahnenträgerprogramm präsentieren. Außerdem ging die Telekom zur Fußball-EM 2024 eine Produktions­partnerschaft mit RTL Deutschland ein. Zusammen nutzen beide das gleiche Studio und weite Teile der Produktions­infra­struktur bei RTL in Köln.

Und nach dem Event fragten sich nicht wenige Marktteilnehmer nach der mit viel Professionalismus gesegneten Veranstaltung: Könnte nicht die Telekom auch ein neuer veritabler Partner für die DFL bei den Bundesligarechten werden? Die Auktion dieser TV-Rechte von 2025 bis 2029 ist für Anfang/Mitte 2024 geplant. Es bleibt für eine Entscheidung also noch etwas Zeit. Ganz abzuschreiben ist die Telekom dieses Mal sicher nicht, denn die bisherigen Rechteinhaber sind nicht mehr ganz dieselben, wie bei der vorherigen Rechteausschreibung. Für die DFL könnte deswegen ein Rückgang der Einnahmen drohen, wie verschiedene Medien berichten.

Bei der Bundesliga war die Telekom im größerem Stile allerdings noch nie dabei. Deswegen stellt sich hier die Frage: Wieviel kann und darf ein Unternehmen mit einer Bundesbeteiligung für so eine Bundesliga-Rechteperiode überhaupt ausgeben? Die Deutsche Telekom ist zudem ein DAX-Unternehmen. Gegenüber den Aktionären müsste man eine höhere Summe für die Bundesliga auch erst einmal verargumentieren. Möglich aber wäre ja ein Modell, wie bei der kommenden Europameisterschaft, bei der die Telekom nur einen kleinen Teil der Spiele exklusiv zeigt. 

Ob es hier also zu einer deutschen Lösung kommt, und nicht zu einer internationalen, müssen die kommenden Monate zeigen. Immerhin hat ja auch Sky Deutschland sein Interesse gezeigt, weiterhin „größter Partner“ der DFL bleiben zu wollen. Und dennoch könnte das Gesamtkonstrukt bei der Rechtevergabe etwas anders aussehen als beim letzten Mal. (dh)  

Foto: Deutsche Telekom