Clap 86 kommt: Interview mit Melitta Co-Geschäftsführerin Katharina Roehrig

Das neue Clap Magazin ist da. Und mit dabei ist dieses Mal eine Gewinnerin des Jahres. Vielleicht ist sie sogar DIE Gewinnerin des Jahres: Prisma-Geschäftsführerin Christina Esser. Nachdem Bertelsmann mit rtv das Geschäft mit den Programmbeilagen aufgegeben hatte, gab es bei der Düsseldorferin auf einmal so viel Neugeschäft wie noch nie. Was sie mit ihrem Titel für Neuerungen vorhat, erzählt sie uns im großen Clap-Portrait (by the way ist es das größte regelmäßig erscheinende Personen-Portrait im deutschsprachigen Journalismus).

Mit im Heft dabei ist auch das Clap-Clubgespräch, ein Format das es bei uns seit 17 Jahren gibt. Dises Mal kam die Melitta Co-Geschäftsführerin Katharina Roehrig in unser Büro in das Münchner Westend. Die Nachhaltigkeits-Spezialistin erzählte uns unter anderem, wie stark in ihrem Unternehmen an Recycling-Produkten gearbeitet wird. Und natürlich auch, wie es um ihren persönlichen Kaffeekonsum steht. Ein Ausschnitt aus dem Gespräch steht hier. Wer das ganze Interview lesen will, bestellt das Heft einfach unter clap@clap-club.de.

Wie viel Kaffee haben Sie heute schon getrunken?

Roehrig: Heute ist nicht mein bester Tag. Ich hatte bisher lediglich eine Tasse. Ohne Kaffee könnte ich nicht leben. Es gibt Menschen, die verstehen das nicht und kommen ohne Kaffee gut zurecht. Ich gehöre definitiv nicht zu ihnen.

Hitze, Druck, Konsistenz. Manche machen schon eine Wissenschaft draus.

Roehrig: Man kann sicherlich übertreiben. Qualitativ guten Kaffee schmeckt man aber erst dann richtig, wenn man ihn schwarz trinkt. Viele Menschen schmecken den Unterschied nicht, wenn sie unterwegs einfach einen Kaffee zum Mitnehmen mit Milch und Zucker bestellen. Ein guter Filterkaffee ist einfach etwas Besonderes. Ich persönlich liebe aber auch French Press-Kaffee mit einem Schuss Sahne.

Ärgern Sie sich manchmal, dass Sie bisweilen als Kaffeetante wahrgenommen werden? Dabei gibt es bei Melitta auch Marken wie Swirl und Toppits.

Roehrig: (lacht) Das würde mich nicht stören. Im Gegenteil, von all unseren Produkten ist Kaffee sicherlich das, das am stärksten mit Genuss assoziiert wird – das ist doch sexy. Und denken Sie nur an den Melitta-Mann – der ruft bei den Meisten positive Erinnerungen hervor. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Wir möchten, dass die Melitta Gruppe als Dach für mehrere Marken wahrgenommen wird.

 Ich habe nachgelesen – das Thema Nachhaltigkeit spielt in Ihrem Berufsleben eine große Rolle. Warum ist das so?

Roehrig: Als ich bei Melitta anfing, wurde gerade restrukturiert. Damals wurde ich dann gefragt, ob ich zukünftig auch das Thema Nachhaltigkeit verantworten möchte. Mittlerweile ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Herzensthema, sondern beschäftigt mich täglich. Ich glaube, wir haben unsere Hausaufgaben wirklich gemacht. Wir denken systemisch und vernetzen uns mit Verbänden, der Politik und auch innerhalb unserer Branche. Das Thema hört ja nicht hinter der eigenen Haustür auf.

Und wo steht Melitta da jetzt gerade? Auf der Hälfte des Weges?

Roehrig: Es endet wahrscheinlich nie. Wir setzen uns langfristige Ziele, arbeiten konsequent daran und sind gut unterwegs.

 Was haben Sie als Erstes unternommen?

Roehrig: Zu Anfang war es wichtig, Quick Wins aufzuzeigen, daher haben wir uns in allen Fertigungen die Abfallströme angesehen. Und Lösungen dafür gefunden, wie wir Abfälle als Sekundärrohstoff nutzen und Kreisläufe schließen können.

Welcher Sekundärrohstoff bietet sich da für Sie an?

Roehrig: Es gibt viele Möglichkeiten. Anfangs haben wir uns beispielsweise Schlacken angesehen, die bei der Produktion von Tapetenflies entstehen und festgestellt, dass daraus Unterböden von Rennbahnen hergestellt werden können – da gibt es eine ganze Industrie, die das verwerten kann. Solche Projekte sind sehr komplex und erfordern Kooperationen mit vielen verschiedenen Unternehmen, aber genau darin liegt auch der Reiz: Kollaboration und Innovation.

Foto/Interview: dh