Drei bemerkenswerte Personalien: Lochthofen, Eckert und Heyelmann

Erneut gibt es im Mediengeschäft Meldungen über bekannte und starke Köpfe, die ihr Unternehmen verlassen werden. Der Wandel nimmt im beginnenden Herbst weiter Fahrt auf. Beginnen wir mit dem Weggang von Hannes Heyelmann (rechts im Bild), der mehr als 20 Jahre dabei war. Er galt eigentlich als Kronprinz von Gerhard Zeiler, President International von Warner Bros. Discovery. Und nach dem Weggang von Susanne Aigner, der früheren Discovery Communications-Chefin, glaubten viele Marktbeobachter daran, dass er noch lange Jahre im fusionierten Medienunternehmen Warner Bros. Discovery wirken würde. Doch es kam nun anders. Wie zu hören ist, gilt für ihn die bei personellen Trennungsmeldungen oft verwendete Formulierung: „Unterschiedliche Auffassungen über die künftige strategische Entwicklung“.  Heyelmann hatte wohl eine stärkere Fokussierung auf das Kino-Geschäft, was nicht unbedingt auf Gegenliebe gestoßen sein soll. Das Unternehmen hatte ja in diesem Jahr auch mit dem Barbie-Film einen viel besprochenen Blockbuster am Start. Kurz nach dem Gerücht über die in dieser Hinsicht unterschiedlichen Auffassungen folgte schon auch die Trennung. Jetzt sind also Heyelmann und Aigner weg, sie werden woanders wieder auftauchen. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Heyelmann hat Warner Bros. Discovery bislang noch nicht benannt. 

Fünf Jahre weniger als Heyelmann bei Warner war Oliver Eckert Manager bei Burda. Erst Ende letzten Jahres wurde ein neues Dreier-Führungsteam bei Burda benannt. Manuela Kampp-Wirtz, Elisabeth Varn und eben auch Oliver Eckert gehörte dazu. Gerade Eckert war in dieser neuen Führungsrolle keine Überraschung. Er galt als gesetzt bei Burda, verantwortete als Vorsitzender der Geschäftsführung Strategie und Unternehmensentwicklung. Und empfahl sich für höhere Aufgaben. Die letzten Monate bei Burda sollen aber nicht so einfach für ihn gewesen sein. Gerade die Personalentwicklung soll ihm in seiner neuen Rolle zu schaffen gemacht haben. Auf jeden Fall wird Burda in der Chefetage noch weiblicher. Und genau das könnte jetzt auch funktionieren. Tanja zu Waldeck (rechts im Bild) übernimmt für Eckert bei Burda Forward. Manuela Kampp-Wirtz und Elisabeth Varn (links im Bild) führen den Burda Verlag gemeinsam weiter.

Die Trennungsgründe bei Boris Lochthofen (ganz oben links im Bild) und dem MDR sind nicht schwer zu finden. Bei der Besetzung der Nachfolge von MDR-Intendantin Karola Wille kam es Anfang des Jahres zu einem Dreikampf. Die Erfurterin Astrid Plenk, der gebürtige Sachse Ralf Ludwig und eben Lochthofen hatten die höhere Stufe im Bewerbungsverfahren erreicht. Lochthofen galt als Direktor des MDR-Landesfunkhauses Thüringen als großer Favorit. Doch das Rennen um die Nachfolge ging anders aus. Ralf Ludwig wird den MDR ab November nun führen. Und der gebürtige Erfurter sah für sich wohl keine Entwicklungsmöglichkeiten beim öffentlich-rechtlichen Sender mehr. Aber der 48-Jährige hat ja schon eine neue große Herausforderung gefunden. Lochthofen übernimmt zum 1. Januar 2024 die operative Führung der Teutocast GmbH, der Raudio.BIZ GmbH und der National German Radio GmbH. Der dort engagierte und erfolgreiche Hörfunk-Investor Erwin Linnenbach (unter anderem Radio PSR) will sich stattdessen offenbar schrittweise aus dem operativen Geschäft verabschieden. Im Radio-Geschäft schlägt das Wellen.  

Will sich offenbar teilweise aus dem Mediengeschäft zurückziehen: Seriengründer Erwin Linnenbach

Fotos: Burda, Warner Bros. Discovery, Burda, Teutocast