Genau 100 Tage nach dem Tod von Franz Beckenbauer, am 16. April, erscheint das Magazin „Franz“ für glatte zehn Euro am Kiosk. Es ist eine Hommage an die deutsche Fußball-Legende, welches inhaltlich unterstützt wurde von der DFL und dem FC Bayern München, wo Beckenbauer jahrelang spielte. Gemacht wurde das Heft von Oliver Wurm, der bekannt ist für Magazin One-Shots wie „Diego“ oder „Du hattest 90 Minuten Zeit“, die sich ja ebenso mit der Fußball-Materie befassten.
„Das Heft soll kein Trauer-Klos sein“, sagt Wurm zu Clap. Inhaltlich dreht sich deshalb vieles auf den 132 Seiten um emotionale Erinnerungen von Weggefährten oder Sportexperten wie Sebastian Hellmann, Béla Réthy oder Marcel Reif. Der Tod von Beckenbauer habe Wurm, der den Fußballer journalistisch mehrfach begleitet hat, „mit voller Wucht getroffen“, wie er im Clap-Gespräch sagt.
Aber jetzt konnte er mit etwas Abstand ein Heft machen auf 132 Seiten, dass ihn „selten so zufrieden“ gemacht hat. In seinem Heft spielen die vielfach publizierten privaten Verhältnisse des Kaisers und auch das Sommermärchen nur eine Nebenrolle. Zu den bemerkenswerten Inhalten zählt beispielsweise ein Gespräch auf dem Golfplatz in Ellmau von 2001 mit Beckenbauer oder Dreier-Interview am Stammtisch mit Uli Hoeneß, Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge, welches im Mitglieder-Magazin „51“ des FC Bayern zunächst erschien.
Exklusive Inhalte gibt es aber auch, etwa eine launige Laudatio des Fußball-Experten Günther Netzer. Auch die DFL hat sich inhaltlich beteiligt, mit der es ja in den letzten Jahren eher ein ambivalentes Verhältnis zu Beckenbauer gab. Es ist übrigens nicht das erste Magazin, welches nach dem Tod von Beckenbauer erscheint. Auch das Hamburger Abendblatt widmete dem Fußballer ein eigenes Magazin.
Der Hamburger Verleger Oliver Wurm ist jedenfalls schwer beschäftigt momentan. Nach dem Beckenbauer-Magazin kommt demnächst noch eine zweite Ausgabe des Olympia-Hefts „Paris.24“ an den Kiosk. Weitere Projekte seien derzeit in der Vorbereitung. (dh)
Foto: Oliver Wurm