Fehlende TV-Geld-Raten an die DFL – um welchen weiteren Sportsender ging es?

Diese Nachricht machte zuletzt eine größere Runde: Die Deutsche Fußball Liga wollte weniger Geld an die 36 Profiklubs ausschütten als geplant. „Die Auskehrungsrate Juni 2024 wird von ursprünglich 127 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro gekürzt“, hieß es in einem DFL-Schreiben an die 36 Vereine. Dann kam via dpa vor ein paar Tagen Entwarnung: Der Internet-Sportsender DAZN habe die gerade fällig gewordene Rate des TV-Geldes an die Deutsche Fußball Liga (DFL) überwiesen. Doch damit ist der Fall noch nicht vollständig geklärt.

Der Großteil der fehlenden Einnahmen von rund 50 Millionen Euro musste wohl vom Streamer DAZN nachgezahlt werden. Es ging um die Raten für März und April, die noch nicht geflossen waren. Doch was ist mit den restlichen kolportierten 30 Millionen Euro, um dies es in dem Fall wohl geht? In der dpa-Meldung stand lediglich: „Um welches Unternehmen es neben DAZN geht oder ob es mehr als zwei Schuldner gibt, ist derzeit nicht bekannt.“ Und auch die „Bild“ schrieb schon Ende April: „Von wem die anderen 30 Millionen Euro noch ausstehen, ist nicht bekannt.“ Aber die DFL schrieb ja schon selbst eindeutig in der Mitteilung: „da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten.“ Es gibt also ganz offensichtlich midestens eine zweite Partei, bei der die Raten noch ausstehen oder ausstanden.

Auf jeden Fall gibt es einen Sportsender aus Ismaning, der Bundesligarechte für die laufende Saison hält und bei dem derzeit einiges im Gange ist – das türkische Medienunternehmen Acunmedya übernahm vor rund zwei Monaten 50 Prozent an der Sport1 GmbH – und zahlte dafür 30 Millionen Euro (Clap berichtete exklusiv). Handelt es sich bei dem von der DFL angesprochenen weiteren Partner wirklich um Sport1? Der Sachverhalt lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer klären: ein Sprecher von Sport1, der sich mittlerweile gemeldet hat, möchte die Vorgänge nicht kommentieren. (dh)

Foto: Dall-E