Es war die Meldung der Woche: der Milliardenpoker um die TV-Bundesligarechte startet neu. Das hatte ein Schiedsgericht entschieden. Die DFL wollte sich inhaltlich nicht zu der Entscheidung äußern. Sprechfähig aber ist Medienmann Ralph Fürther (oben im Bild), der jahrelang unter anderem für Sky Deutschland im Metier tätig war und das Geschehen für Clap kommentiert:
„Aktuell mag sich die Entscheidung des Schiedsgericht, wie eine Niederlage für die DFL-Geschäftsführung anfühlen. De facto ist noch nichts verloren, denn das Schiedsgericht hat alle Player wieder auf ihre Startpositionen zurückgeschoben. Das Spiel um die „TV-Schlossalleen“ des deutschen Fußballs beginnt wieder bei Null und das Bieterverfahren wird nun spannender denn je.
Wenn es der DFL-Geschäftsführung gelingt, Sky und DAZN weiterhin am Spieltisch zu behalten, könnte es am Ende noch einen guten wirtschaftlichen Ausgang für die Herren in Frankfurt und die 36 Clubs geben, denn Sky wird für das so gehypte „Paket B“ nun deutlich mehr bieten müssen, als es die Unterföhringer bislang wollten. Die defensive Taktik wird nicht mehr aufgehen, wenn DAZN weiterhin die Freitagspiele und alle Partien am Samstagnachmittag exklusiv zeigen möchte.
Das Spiel von DAZN, mit einer hohen Summe, Sky im Kampf um das Paket mit 196 Livespielen (pro Saison) zu überrumpeln und ggf. sogar vom Spielbrett zu drängen, ist durchschaut und als „Warning“ bei Sky angekommen. Verloren ist also noch nichts. Weder für DAZN, noch für Sky und schon gar nicht für die DFL. Alles ist möglich und noch spannender als viele Spiele des FC Bayern aktuell. Vielleicht gewinnt am Ende doch wieder der Rechtegeber und die wahre „Schlossallee“ bleibt doch in der Frankfurter Innenstadt.“
Foto: Alexander von Spreti