Joyn will umziehen

Schon lange hat der ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzende Bert Habets seinen Streamingdienst Joyn zur Chefsache erklärt. Bislang funktioniert das ganz gut. Erst gestern konnte er bei den neuesten Quartalsergebnissen ein solides Wachstum bei den digitalen Werbeumsätzen vermelden. Demnach erreichte Joyn bei den AVoD-Umsätzen in Deutschland ein Plus von 28 Prozent seit Jahresbeginn, im dritten Quartal betrug das Plus noch 15 Prozent. Die Geschäfte des Streamingdienstes laufen also nach Plan, werden aber bislang vorrangig nicht in Unterföhring gemacht, sondern im Münchner Westend. Das ändert sich jetzt. 

Nach Clap-Infos soll der Standort (siehe Foto) geschlossen werden, die Mitarbeiter werden wohl allesamt nach Unterföhring in die Zentrale umziehen. Der Wegzug aus der Münchner Ridlerstraße ist nach Lage der Dinge wohl schon längst beschlossen und in vollem Gange. Bereits jetzt werden einige Joyn-Leute zurück in die Zentrale beordert. Die Joyn-Chefin, Katharina Frömsdorf, ist wohl auch seltener im Westend anzutreffen. Insgesamt werden bei Joyn rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Viele sind von diesen sind aber bereits in Unterföhring.

Noch unter Katja Hofem, die von 2019 bis 2021 zunächst die Geschäfte bei Joyn führte, war die Lage anders. Sie bezog damals mit Co-Geschäftsführer Alexandar Vassiliev das frische Gebäude. Das „Newton“ galt damals zu den elegantesten Neubauten in der Münchner City. Clap war dort öfters zu Gast, was an der räumlichen Nähe zur Redaktion gelegen haben dürfte. 

Jedenfalls gewinnt Habets mit dem Umzug nach Unterföhring stärkeren Zugriff auf das wichtige Standbein. Das Münchner Westend gilt nach den Kürzungen beim ADAC und seiner „ADAC Motorwelt“ ohnehin nicht mehr unbedingt als Medienzentrale. (dh)    

Foto: Alexander von Spreti